Leipzig bleibt querdenkfrei

Kein Platz für Antisemitismus und Verschwörungswahn

Bis zu 2000 Menschen haben am 06.03.2021 in Leipzig gegen Antisemitismus und Verschwörungswahn demonstriert. Das Aktionsnetzwerk zeigt sich vom Verlauf des Tages insgesamt sehr zufrieden und bedankt sich bei den vielen Menschen, Initiativen und Vereinen, die sich dem Protest angeschlossen haben, um gemeinsam mit Abstand, Maske und umweltfreundlich mit dem Rad für Demokratie und gegen jegliche ideologische Ausprägung von Menschenfeindlichkeit zu demonstrieren.

Es wird immer deutlicher, dass sich die sogenannten Querdenker:innen immer weiter radikalisieren. In ihren Foren wird über einen Umsturz diskutiert, Gewaltfantasien sind an der Tagesordnung, man wähnt sich in einer Diktatur und droht Politiker:innen. Die Zielstellung, zu der die sogenannten Querdenker:innen aufgerufen hatten, auf dem Leipziger Ring fahrend diese Inhalte außerhalb der virtuellen Netzwerke zu verkünden, ist nicht erreicht worden. Vor dem Hintergrund dieser zunehmenden Radikalisierung äußert das Aktionsnetzwerk abermals Kritik am sächsischen Verfassungsschutz. In einer dpa-Meldung vom vergangenen Freitag hatte der Verfassungsschutzpräsident Dirk-Martin Christian die “Querdenken”-Bewegung entlastet und im selben Atemzug gewaltfreie „Aktionsformen wie ziviler Ungehorsam und Blockadeversuche“ als „Repertoire der gewaltbereiten autonomen Szene“ bezeichnet.

„Durch den Einsatz der vielen Menschen im Protest der sehr dynamisch und flexibel agierenden Gegendemonstrant:innen konnten die sogenannten Querdenker:innen nicht ihre ursprüngliche Route fahren und die Innenstadt blieb von dem Spuk verschont. Das Geschehen aus dem November des vergangenen Jahres hat sich nicht wiederholt und darf sich auch nicht wiederholen. Die Grundlage dafür, dass menschenfeindliche Aufmärsche, wie die von Querdenken, nicht erfolgreich sind, liegt am Handeln der Leipziger:innen. Das war gestern ein Erfolg der Zivilgesellschaft.
Ausdrücklich möchten wir uns auch bei den Menschen in Halle bedanken, die durch entschlossenes Handeln den Konvoi aus Halle stoppen konnten und so zur Aufgabe zwangen”, erklärt Irena Rudolph Kokot für das Aktionsnetzwerk.

“Die Einschätzung des sächsischen Verfassungsschutzes im Vorfeld der Versammlungslage zeugt von einer erheblichen Ahnungslosigkeit über Querdenken und dem Versuch, den demokratischen Gegenprotest zu delegitimieren, in dem man diesen als radikal brandmarkt. Vor diesem Hintergrund wird erneut deutlich, dass Stadt und Polizei gut beraten sind, in der Vorfeldanalyse sich nicht auf den politisch indiskutablen Verfassungsschutz zu verlassen”, so Jürgen Kasek, Rechtsanwalt und Stadtrat.

Abschließend erklären Rudolph-Kokot und Kasek: „Es war ein guter Tag für Leipzig. Wir werden alle gemeinsam weiter dafür sorgen, dass in Leipzig Antisemitismus, Verschwörungstheorien und jegliche Ideologien gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit deutlichen Widerspruch erfahren – jederzeit.“

Pressemitteilung: Leipzig, 7. März 2021
Bildquelle: timo.krgn

Update zur Versammlungslage

Gemeinsam und solidarisch für Demokratie und Solidarität – Querdenken ausbremsen.

Morgen, am 6. März heißt es in Leipzig: Querdenken ausbremsen! Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft dazu auf, sich überall in der Stadt möglichen Leerdenk­ansammlungen entgegenzustellen.

Zu den aktuellen Entwicklungen erklärt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk: „Wie es aussieht, haben sich die Autokorsos ganz von selbst aus der Leipziger Innenstadt ferngelenkt und dürfen in der Peripherie herumfahren. Somit finden alle vom Aktionsnetzwerk angezeigten Fahrraddemos und der Motorradkorso auf den geplanten Routen statt. Auch der größte Platz der Innenstadt, der Augustusplatz, ist am Samstag fest in Händen der solidarischen Netzwerkpartner:innen. Nun hoffen wir, dass auch der Superspreader-Autokorso aus Plauen uns nicht in Leipzig besuchen darf, denn die dortige Inzidenz liegt derzeit bei über 200. Auch wenn momentan heftige Kampagnen gegen den Aufruf zu zivilem Ungehorsam in den sozialen Netzwerken laufen, bis hin zu persönlichen Angriffen, so bleiben wir als Netzwerk unseren Prinzipien der Leipziger Erklärung treu.“

Auch Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e. V. und Vorsitzender des Vereins „Leipzig Courage zeigen“ unterstützt ein couragiertes Vorgehen: “Insbesondere als politische Bildende wollen wir unserem Selbstverständnis nach in der Öffentlichkeit Zivilcourage gegen die Querdenker-Demonstration zeigen, da sich unserer Auffassung nach genau dann ein Protest demokratisch delegitimiert, wenn er gemeinsam mit Rechtspopulisten und Rechtsextremisten artikuliert wird. Genau dies sahen wir im November letzten Jahres in Leipzig und bei zahlreichen bundesweiten Demonstrationen in der Gegenwart, weshalb wir keinen Grund haben davon auszugehen, dass sich dieser Umstand am kommenden Samstag ändert.”

Abschließend erklärt Jürgen Kasek, Stadtrat und Rechtsanwalt: „Wir müssen die “Leerdenker”, die jedwede Meinung, die nicht der eigenen entspricht, zurückweisen und, weil sie darin einig sind mit Pegida, AfD und Co, daran erinnern, dass die garantierte freie Meinung eben nicht per se widerspruchslos ist. Deswegen ergeht hier das Angebot, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, deutlich zu machen, dass Reichsbürger, Neonazis und Verschwörungs­gläubige in Leipzig auch weiterhin herzlich unwillkommen sind. Auch das ist Demokratie – der Widerspruch gegen den Unsinn, den manche meinen, widerspruchslos vertreten zu dürfen. Gemeinsam und solidarisch für Demokratie, für Solidarität und deswegen gegen rechte Leerdenker:innen.“

Weitere Informationen: https://www.facebook.com/events/1389343854747369

Pressemitteilung: Leipzig, den 5. März 2021
Foto via Marco Böhme

PM: Querdenken ausbremsen

Am 6. März rufen Leerdenker:innen, Verschwörungsmythiker:innen, Imfgegner:innen im Verbunde mit rechtem Allerlei schon wieder nach
Leipzig auf. Die Realitäts- und Wissenschaftsverweigerer:innen wollen gemeinsam mit anderen ostdeutschen Gruppierungen in mehreren Autokorsos durch Leipzig fahren und die Luft verpesten, um danach auf der Neuen Messe vor dem Impfzentrum gegen Impfungen und die Corona-Schutzmaßnahmen zu demonstrieren.

Dazu erklärt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk: „Höchstwahrscheinlich haben sie im Sinn, wegen der Revolution (sic!)
wieder über den Leipziger Ring zu fahren. Dies gilt es zu verhindern. Wir rufen alle Menschen in Leipzig zu zivilem Ungehorsam auf, zum proaktiven Platznehmen. Für uns heißt es: Querdenken ausbremsen!“

Dazu starten 12 Uhr drei Fahrraddemos vom Lindenauer Markt, Rabet und Connewitzer Kreuz. Daneben gibt es ebenfalls ab 12 Uhr einen
Motorradkorso (Start Wilhelm-Külz-Park gegenüber Völkerschlachtdenkmal). Als Zielkundgebungen sind einerseits der Augustusplatz, wo
Feministischer Streik Leipzig eine Versammlung geplant hat, und andererseits die Neue Messe, wo „Die Partei“ sich gewohnt kritisch satirisch mit dem Thema des Impfens befassen wird, ins Auge gefasst worden.

Weitere Informationen: https://www.facebook.com/events/1389343854747369

Querlenken ausbremsen

Am 6. März rufen Leerdenker:innen, Verschwörungsmythiker:innen, Imfgegner:innen im Verbunde mit rechtem Allerlei schon wieder nach Leipzig auf. Da die sogenannte Bewegung hier in Leipzig kaum 100 Menschen zusammenbekommt, müssen ihre Anführer:innen immer wieder in andere Städte pilgern und dort ihre Wortauswürfe verbreiten.

So behauptete Nils Wehner am 6. Februar in Chemnitz, dass Menschen in Pflegeheimen wegen der Impfung sterben und verbreitete Falschinformationen, dass der Impfstoff jetzt an Kindern getestet werden soll. Wirre Behauptungen gespickt mit Umsturzphantasien.

Nun rufen die Leipziger Realitäts- und Wissenschaftsverweiger:innen gemeinsam mit anderen ostdeutschen Gruppierungen nach Leipzig auf. Sie wollen in mehreren Autokorsos durch Leipzig fahren und die Luft verpesten, um danach auf der Neuen Messe vor dem Impfzentrum gegen Impfungen und die Corona-Schutzmaßnahmen zu demonstrieren. Höchstwahrscheinlich haben sie im Sinn, wegen der Revolution (sic!) wieder über den Leipziger Ring zu fahren. Dies gilt es zu verhindern.

Die „Biker für Deutschland“ wollen ebenfalls kommen. Involviert sind die „Bikerfreunde Eisenhammer“ und die „Motorradfreunde Nossen“. Die „Biker für Deutschland“ sind jene, ihr erinnert euch vielleicht, die Poggenburg und die Frauendemos der Legida-Resterampe unterstützt hatten. Bei den rechten Bikern sind u. a. Thomas Festerling und Mike Schade („Roßwein wehrt sich“) organisiert.

Deswegen gilt es für uns, am 6. März die Querlenker:innen auszubremsen. Wir rufen euch zu zivilem Ungehorsam auf, zum proaktiven Platznehmen.

Selbstverständlich üben auch wir Kritik an den derzeitigen und den vergangenen Maßnahmen. Auch wir haben offene Fragen, aber wir sind konsequent solidarisch, schützen Leben und Gesundheit im Einklang mit fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wir beobachten die Eingriffe in Freiheitsrechte genau und begleiten schon seit dem Beginn der Pandemie insbesondere die Einschränkungen der Versammlungsfreiheit konstruktiv-kritisch. Wir hinterfragen, welche gesellschaftspolitischen Konsequenzen aus der Lähmung in der Pandemie zu ziehen sind und wie wir es schaffen können, keinen Menschen zurückzulassen.

Fahrraddemos (Start 12 Uhr)

  • Lindenau Markt
  • Rabet
  • Connewitz Kreuz

Motorradkorso (Start 12 Uhr)

Wilhelm-Külz-Park/Völkerschlachtdenkmal, gerne auch andere Fahrzeuge

Zielkundgebungen

  • Augustusplatz: FemStreikBündnis
  • Neue Messe: Die Partei

Leipzig liest weltoffen

Leipzigs Zivilgesellschaft zieht eine positive Bilanz der Präsenz auf
der Leipziger Buchmesse und mahnt nicht nachzugeben.

Am Sonntag ging die Leipziger Buchmesse 2019 zu Ende. Zum ersten Mal war auch das Aktionsnetzwerk “Leipzig liest weltoffen”, welches von „Leipzig nimmt Platz“ initiiert wurde, vertreten. Es ist zusammengesetzt u. a. aus den Vereinen Leipzig. Courage zeigen, Erich-Zeigner-Haus, Say it loud und Lauter. Leise. Neben einer Kundgebung zur Eröffnung der Buchmesse gab es einen eigenen Stand, an dem sich Leipziger Initiativen und Vereine präsentierten, die sich für Demokratie und gegen Ideologien der Menschenfeindlichkeit positionieren. Das Rahmenprogramm mit rund 20 Lesungen, Diskussionen und Workshops bildete ein breites Spektrum von lyrischen Tönen bis Aufklärung gegen Rechts. Beispielsweise las Jaroslav Rudiš aus seinem Roman “Winterbergs Reise” (Luchterhand 2019) und es fand unter Leitung von Robert Dobschütz von der Leipziger Zeitung im Sachbuchforum die gute besuchte Diskussion „Lehrer unter Druck? Die Schule als Raum für demokratische Bildung in Zeiten des Lehrerprangers“ statt. Auch fand eine gemeinsame Abendveranstaltung mit den Verlagen gegen Rechts „Alltag im unruhigen Hinterland“ unter Mitwirkung von Thorsten Hahnel vom Miteinander e.V., Pfarrer Michel aus Hoyerswerda, einer Aktivistin aus Themar und René Arnsburg als Vertreter der Verlage statt.

“Damit in Sachsen menschenfeindliche Positionen und antidemokratische Tendenzen nicht weiter zunehmen, ist es wichtig, nach innen wie nach außen zu signalisieren, dass wir eine starke Zivilgesellschaft haben”, meint Mitorganisatorin Anna Kaleri vom Lauter. Leise e. V.

“Wir stehen in diesem Jahr vor drei richtungsweisenden Wahlen. Engagement für Demokratie und gegen die Ausbreitung rechter Ideologien braucht in Sachsen noch viel mehr Unterstützung von Menschen, die bisher noch nicht aktiv waren, aber auch von Institutionen und Politik. Wir werden auch bei der Buchmesse weiter dranbleiben, und uns dafür einsetzen, dass rechte Verlage auf unserer Buchmesse keinen Platz mehr finden”, erklärt Irena Rudolph-Kokot, Initiatorin von Leipzig liest weltoffen, für beide Aktionsnetzwerke abschließend.

Pressemitteilung: Leipzig, 25. März 2019

Pressemitteilung des Bündnisses „Leipzig liest weltoffen“

Kein Regalmeter für Faschismus

Das Aktionsnetzwerk “Leipzig liest weltoffen” ruft zur Kundgebung auf dem Augustusplatz am 20. März ab 18 Uhr auf. Die Kundgebung findet im Vorfeld der feierlichen Buchmesseeröffnung im Gewandhaus statt.

Dazu erklärt Irena Rudolph-Kokot von „Leipzig liest weltoffen“: „Auch in diesem Jahr werden wieder rechte und rechtsoffene Verlage auf der Leipziger Buchmesse versuchen, ihre Ideologien der Ungleichwertigkeit zu verbreiten. Darauf wollen wir als Zivilgesellschaft aufmerksam machen und die Buchmesseteilnehmenden für das Thema sensibilisieren. Unser Ziel bleibt es, dass solche Verlage nicht mehr auf der Messe unserer Stadt Platz finden können.“

„Wir unterstützen die Aktiven in Leipzig mit ihrem Anliegen und beteiligen uns an der Kundgebung und mit einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Aktionsnetzwerk. Auf der Kundgebung wird als Vertreterin der Schreibenden und Verlegenden Lena Falkenhagen, Bundesvorsitzende des Schriftstellerverbandes, sprechen“, ergänzt René Arnsburg von „Verlage gegen Rechts“.

„Wir wollen auf der Kundgebung auch zeigen, was für uns eine demokratische, vielfältige und weltoffene Stadt bedeutet. Wir rufen alle Leipziger*innen und Gäste auf, ein Buch mitzubringen, welches für diese Werte und Überzeugungen steht und dieses, als Zeichen, beim geplanten Büchermeer in den Himmel zu halten“, so Henry Lewkowitz, Geschäftsführender stellv. Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e.V. abschließend.

Veranstaltungen des Aktionsnetzwerks:

20.03.2019, 18:00 Uhr Augustusplatz
Kundgebung “Keinen Regalmeter für Faschismus!”
18:30 Uhr Aktion “Büchermeer”
https://www.facebook.com/events/2177436815647344/

21.– 24.03.2019
Stand auf der Buchmesse mit Lesungen
Während der gesamten Öffnungszeiten der Messe
Halle 2 Stand A304
Donnerstag:    https://www.facebook.com/events/1129893833858285/
Freitag:           https://www.facebook.com/events/2637665856308717/
Samstag:        https://www.facebook.com/events/1942824492512210/
Sonntag:         https://www.facebook.com/events/568001400386410/

23.03.2019 um 19:00 Uhr im Institut für Zukunft Diskussion: “Alltag im unruhigen Hinterland” mit: Torsten Hahnel, Miteinander e.V.; Lena Falkenhagen, Bundesvorsitzende deutscher Schriftstellerverband; Vertreter*innen des Bündnisses Themar und Jörg Michel, Pfarrer aus Hoyerswerda. Moderation: Nancy Grochol
https://www.facebook.com/events/2278353712420276/

Leipzig, den 18. März 2019

Programm von „Leipzig liest weltoffen“ steht

Dokumentiert: Pressemitteilung des Bündnisses „Leipzig liest weltoffen“

Das auf Initiative von „Leipzig nimmt Platz“, gegründete Aktionsnetzwerk “Leipzig liest weltoffen” präsentiert sich mit einem Stand und zahlreichen Lesungen auf der Leipziger Buchmesse.

„Wer wissen möchte, wie vielfältig die Leipziger Zivilgesellschaft ist, sollte bei uns am Stand A 304 in Halle 2 vorbeikommen. An allen Tagen wird es ab 13 Uhr ein Forum des Aktionsnetzwerkes geben. Unter anderem wird der Leipziger Comic-Artist Schwarwel Haltung zu rechten Verlagen beziehen. Bei uns kann man Vertreter*innen zahlreicher Initiativen und Vereine treffen und auch Informationsmaterial mitnehmen. Gerade wer noch aktiv werden möchte, findet bei uns die passenden Ansprechpartner*innen“, erklärt Irena Rudolph-Kokot, Initiatorin des Netzwerkes.

Anna Kaleri vom Lauter Leise e.V. ergänzt: „Neben zahlreichen Veranstaltungen von Lyrik, szenischer Lesung für Kinder, über Roman, Biografie bis Sachbuch können sich unsere Besucher*innen auf ein breitgefächertes Programm, Gespräch und Diskussionen freuen. Meine Highlights sind dabei die Lesung mit Jaroslav Rudiš, mit dem Lesebühnenautor André Herrmann und der Cartoon-Workshop mit Schwarwel. Der Fokus liegt auf konstruktivem Dialog und Empathie als Voraussetzung einer gelingenden Demokratie.“

„Wir laden alle Menschen ein, sich beim täglichen offenen Forum, welches immer 13 Uhr stattfindet, zu vernetzen und sich mit der Problematik der Präsenz rechter Verlage auf der Buchmesse auseinanderzusetzen. Hier sind eure Ideen und euer Wissen gefragt, bringt euch gerne ein“, so Maren Wilczek vom Verein Say it loud abschließend.

Veranstaltungen:

20.03.2019, 18 Uhr Augustusplatz
Kundgebung “Keinen Regalmeter für Faschismus!”
18:30 Uhr Aktion “Büchermeer”

21.–24.03.2019 Stand auf der Buchmesse mit Lesungen
Programm im Anhang (PDF, 156KiB)
Während der gesamten Öffnungszeiten der Messe
Halle 2 Stand A304

23.03.2019, 19 Uhr im “Institut für Zukunft”
Diskussion: “Alltag im unruhigen Hinterland” mit:
Torsten Hahnel, Miteinander e.V.; Lena Falkenhagen, Bundesvorsitzende deutscher Schriftstellerverband; Vertreter*innen des Bündnisses Themar
Moderation: Nancy Grochol

Leipzig, den 13. März 2019

Zivilgesellschaft mit klarer Position auf der Leipziger Buchmesse

Leipzig, den 15. Februar 2019
Pressemitteilung des Bündnisses „Leipzig liest weltoffen“

Auch in diesem Jahr sollen die Besucher*innen der Leipziger Buchmesse mit Verlagen konfrontiert werden, die mit ihren Publikationen und Veranstaltungen Einstellungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, rechtsnationale, antidemokratische und antiliberale Tendenzen verbreiten. So zog im vergangenen Jahr zum Beispiel eine in Burkas gekleidete Menschengruppe mit islamfeindlicher Aussage über die Leipziger Buchmesse. Auf der Seite der Zivilgesellschaft gab es friedliche, kreative Protestformen, auf der Messe selbst sowie im Rahmen einer Demo zur Feierlichen Eröffnung, z. B. die Fotoaktion Büchermeer.

Da die Leitung der Leipziger Buchmesse keine Handhabe gegen demokratiefeindliche Kunden zu besitzen scheint, ist die Zivilgesellschaft gefragt, klare Position für Demokratie zu beziehen. Angesichts der bevorstehenden Wahlen in diesem Jahr und der Gefahr, dass sich menschenfeindliche Positionen auch parlamentarisch weiter ausbreiten, wollen wir als Leipziger Zivilgesellschaft ein starkes Zeichen für Weltoffenheit in unserer Stadt setzen.

So gründete sich auf Initiative des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“, das Bündnis “Leipzig liest weltoffen”. Es setzt sich zusammen aus vielen Akteur*innen des Netzwerks und auch darüber hinaus, wie zum Beispiel Leipzig. Courage zeigen e. V., Verlage gegen Rechts, Erich-Zeigner-Haus e. V., Netzwerk für Demokratie und Courage e. V., Studierende des DLL, Say it loud e. V., Literatur statt Brandsätze / Lauter Leise e. V. – um hier einige zu nennen.

„Wir werden sowohl auf der Leipziger Buchmesse, wie auch in der Stadt auf unterschiedliche Art und Weise Präsenz zeigen. Unser Ziel ist es, mit Besucher*innen der Messe und der Stadt, sowie auch interessierten Leipziger*innen ins Gespräch zu kommen und wir werden die Möglichkeit nutzen, einen kleinen Teil der breiten Leipziger Zivilgesellschaft abzubilden“, so Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich-Zeigner-Haus e. V.

Irena Rudolph-Kokot vom Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und stellv. Vorsitzende des Leipzig.Courage zeigen e.V. ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, mit der Leipziger Messe gemeinsam eine Möglichkeit zu finden, welche der Leipziger Zivilgesellschaft eine aktive Teilnahme ermöglicht. Auch wenn wir uns ein weniger kompliziertes Verfahren gewünscht hätten, so sind wir jetzt zuversichtlich, dass nun das Vorhaben mit viel positiver Energie umgesetzt werden kann.“

„Besonders freuen wir uns über die vielen unterschiedlichen Autor*innen, welche uns uns bei der Umsetzung des Vorhabens unterstützen. Gerade im Superwahljahr ist es wichtig, die demokratischen Grundwerte, welche unsere Gesellschaft prägen und zusammenhalten, in die Öffentlichkeit zu tragen. Dazu möchte unser Bündnis beitragen“, schließt Anna Kaleri vom Verein Literatur statt Brandsätze/Lauter Leise.


Aufruf: Für eine Buchmesse ohne Rassismus und Nationalismus

Offener Brief an die Leitung der Leipziger Buchmesse

Sehr geehrter Herr Zille,

in den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Kontroversen rund um die Teilnahme rechter Verlage auf der Leipziger Buchmesse. Sie, als Vertreter der Messe, argumentierten mit der Meinungsfreiheit für die Teilnahme solcher Verlage, betonten aber auch immer, dass die Messe Leipzig sich einem demokratischen Miteinander in Vielfalt verpflichtet sieht.

Diesen Gedanken aufgreifend, haben sich Menschen aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Zusammenhängen unserer Stadt zusammengeschlossen und sich Gedanken gemacht, wie man unser aller Ansinnen im positiven Sinne für unserer Stadt verwirklichen könnte. Das neue Bündnis unter dem Dach von „Leipzig nimmt Platz“ entwickelte die Idee einer Leseinsel mit Stand und fand auch einen Partnerverlag, um dies in Ihrem Sinne verwirklichen zu können.

Ein Vertreter des Bündnisses stand dazu mit Ihnen einige Monate in Kontakt und wir alle waren auf Grund ihrer anfänglich positiv verstandener Aussagen zu einem ständigen Lesestandes auf der Leipziger Buchmesse unter dem Titel „Zivilcourage für gelebte Vielfalt“ sehr zuversichtlich. Auch die Anforderungen, wie zum Beispiel die Suche nach einem publizierenden gemeinnützigen Verein, erfüllten wir, um das Projekt nicht zu gefährden. Letztlich half dies aber alles nicht. Durch Bedingung, dass auch ein publizierender gemeinnütziger Verein wie der Erich-Zeigner-Haus e.V. eine normale Standgebühr zu entrichten hat, verunmöglichen Sie die Teilnahme der engagierten Leipziger Bürger*innen mit eigenem Beitrag auf der Leipziger Buchmesse.

Die Leipziger Messe ist nicht irgendein Unternehmen, sie gehört mit dem Gesellschafter Stadt Leipzig zu einem großen Teil den Bürger*innen dieser Stadt und ist somit ihnen ebenso verpflichtet. Dieser Aspekt wird aus unserer Sicht bereits jahrelang ungenügend berücksichtigt. In einer Zeit, in der die Leipziger Zivilgesellschaft sich erfolgreich gegen rechte Vereinnahmung immer wieder wehrt, rollt die Leipziger Messe dem publizierenden Teil des neu-rechten Spektrums den roten Teppich aus und scheut jeden damit verbundenen Konflikt.

Wir fordern die Leipziger Messe daher auf, Raum für den durch die Zivilgesellschaft der Stadt gestalteten Diskurs zu eröffnen.

Irena Rudolph-Kokot, Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“
Henry Lewkowitz, Leipzig. Courage zeigen e.V.

Leipzig, 14.12.2018

Leipzig Courage zeigen e. V. beteiligt sich am Brückenfest

In diesem, für unseren Verein, Jahr der Neuausrichtung beteiligen wir uns an dem vierten Brückenfest, welches am 25. August ab 14 Uhr auf der Sachsenbrücke stattfinden wird.

„Für uns ist die Beteiligung wichtig, weil Rassismus, Menschenfeindlichkeit und die damit zusammenhängende Ausgrenzung von Menschen nach wie vor existieren und wir uns eindeutig dagegen aussprechen. Das Brückenfest steht für uns exemplarisch für eine gelebte gegenseitige Anerkennung aller Menschen, zu der wir unseren Beitrag leisten wollen“, erklärt Henry Lewkowitz, Vorsitzender des Vereins.

Das diesjährige Brückenfest findet unter dem Motto „ankommen. platznehmen. mitgestalten.“ statt. „Für uns bedeutet eine demokratische Gesellschaft mitzugestalten, dass zunächst die Grundlagen des Zusammenlebens der Menschen ohne Ausgrenzung und mit gegenseitigem Respekt geschaffen und gelebt werden. Dieses Anliegen vereint das Brückenfest mit dem Leipzig Courage zeigen e. V.“, ergänzt Vizevorsitzende Irena Rudolph-Kokot.

Wir freuen uns, möglichst viele Menschen auf der Sachsenbrücke auf dem Fest zu treffen, um gemeinsam die kulinarischen und kulturellen Angebote aus aller Welt, welche in Leipzig zu Hause sind, zu genießen.

Wer sich noch ehrenamtlich mit einbringen möchte – das Brückenfest sucht noch Helfer*innen: https://platznehmen.de/mitmachen/

Pressemitteilung: Leipzig, den 13. August 2018