Update zur Versammlungslage

Gemeinsam und solidarisch für Demokratie und Solidarität – Querdenken ausbremsen.

Morgen, am 6. März heißt es in Leipzig: Querdenken ausbremsen! Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft dazu auf, sich überall in der Stadt möglichen Leerdenk­ansammlungen entgegenzustellen.

Zu den aktuellen Entwicklungen erklärt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk: „Wie es aussieht, haben sich die Autokorsos ganz von selbst aus der Leipziger Innenstadt ferngelenkt und dürfen in der Peripherie herumfahren. Somit finden alle vom Aktionsnetzwerk angezeigten Fahrraddemos und der Motorradkorso auf den geplanten Routen statt. Auch der größte Platz der Innenstadt, der Augustusplatz, ist am Samstag fest in Händen der solidarischen Netzwerkpartner:innen. Nun hoffen wir, dass auch der Superspreader-Autokorso aus Plauen uns nicht in Leipzig besuchen darf, denn die dortige Inzidenz liegt derzeit bei über 200. Auch wenn momentan heftige Kampagnen gegen den Aufruf zu zivilem Ungehorsam in den sozialen Netzwerken laufen, bis hin zu persönlichen Angriffen, so bleiben wir als Netzwerk unseren Prinzipien der Leipziger Erklärung treu.“

Auch Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e. V. und Vorsitzender des Vereins „Leipzig Courage zeigen“ unterstützt ein couragiertes Vorgehen: “Insbesondere als politische Bildende wollen wir unserem Selbstverständnis nach in der Öffentlichkeit Zivilcourage gegen die Querdenker-Demonstration zeigen, da sich unserer Auffassung nach genau dann ein Protest demokratisch delegitimiert, wenn er gemeinsam mit Rechtspopulisten und Rechtsextremisten artikuliert wird. Genau dies sahen wir im November letzten Jahres in Leipzig und bei zahlreichen bundesweiten Demonstrationen in der Gegenwart, weshalb wir keinen Grund haben davon auszugehen, dass sich dieser Umstand am kommenden Samstag ändert.”

Abschließend erklärt Jürgen Kasek, Stadtrat und Rechtsanwalt: „Wir müssen die “Leerdenker”, die jedwede Meinung, die nicht der eigenen entspricht, zurückweisen und, weil sie darin einig sind mit Pegida, AfD und Co, daran erinnern, dass die garantierte freie Meinung eben nicht per se widerspruchslos ist. Deswegen ergeht hier das Angebot, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, deutlich zu machen, dass Reichsbürger, Neonazis und Verschwörungs­gläubige in Leipzig auch weiterhin herzlich unwillkommen sind. Auch das ist Demokratie – der Widerspruch gegen den Unsinn, den manche meinen, widerspruchslos vertreten zu dürfen. Gemeinsam und solidarisch für Demokratie, für Solidarität und deswegen gegen rechte Leerdenker:innen.“

Weitere Informationen: https://www.facebook.com/events/1389343854747369

Pressemitteilung: Leipzig, den 5. März 2021
Foto via Marco Böhme

PM: Querdenken ausbremsen

Am 6. März rufen Leerdenker:innen, Verschwörungsmythiker:innen, Imfgegner:innen im Verbunde mit rechtem Allerlei schon wieder nach
Leipzig auf. Die Realitäts- und Wissenschaftsverweigerer:innen wollen gemeinsam mit anderen ostdeutschen Gruppierungen in mehreren Autokorsos durch Leipzig fahren und die Luft verpesten, um danach auf der Neuen Messe vor dem Impfzentrum gegen Impfungen und die Corona-Schutzmaßnahmen zu demonstrieren.

Dazu erklärt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk: „Höchstwahrscheinlich haben sie im Sinn, wegen der Revolution (sic!)
wieder über den Leipziger Ring zu fahren. Dies gilt es zu verhindern. Wir rufen alle Menschen in Leipzig zu zivilem Ungehorsam auf, zum proaktiven Platznehmen. Für uns heißt es: Querdenken ausbremsen!“

Dazu starten 12 Uhr drei Fahrraddemos vom Lindenauer Markt, Rabet und Connewitzer Kreuz. Daneben gibt es ebenfalls ab 12 Uhr einen
Motorradkorso (Start Wilhelm-Külz-Park gegenüber Völkerschlachtdenkmal). Als Zielkundgebungen sind einerseits der Augustusplatz, wo
Feministischer Streik Leipzig eine Versammlung geplant hat, und andererseits die Neue Messe, wo „Die Partei“ sich gewohnt kritisch satirisch mit dem Thema des Impfens befassen wird, ins Auge gefasst worden.

Weitere Informationen: https://www.facebook.com/events/1389343854747369

Querlenken ausbremsen

Am 6. März rufen Leerdenker:innen, Verschwörungsmythiker:innen, Imfgegner:innen im Verbunde mit rechtem Allerlei schon wieder nach Leipzig auf. Da die sogenannte Bewegung hier in Leipzig kaum 100 Menschen zusammenbekommt, müssen ihre Anführer:innen immer wieder in andere Städte pilgern und dort ihre Wortauswürfe verbreiten.

So behauptete Nils Wehner am 6. Februar in Chemnitz, dass Menschen in Pflegeheimen wegen der Impfung sterben und verbreitete Falschinformationen, dass der Impfstoff jetzt an Kindern getestet werden soll. Wirre Behauptungen gespickt mit Umsturzphantasien.

Nun rufen die Leipziger Realitäts- und Wissenschaftsverweiger:innen gemeinsam mit anderen ostdeutschen Gruppierungen nach Leipzig auf. Sie wollen in mehreren Autokorsos durch Leipzig fahren und die Luft verpesten, um danach auf der Neuen Messe vor dem Impfzentrum gegen Impfungen und die Corona-Schutzmaßnahmen zu demonstrieren. Höchstwahrscheinlich haben sie im Sinn, wegen der Revolution (sic!) wieder über den Leipziger Ring zu fahren. Dies gilt es zu verhindern.

Die „Biker für Deutschland“ wollen ebenfalls kommen. Involviert sind die „Bikerfreunde Eisenhammer“ und die „Motorradfreunde Nossen“. Die „Biker für Deutschland“ sind jene, ihr erinnert euch vielleicht, die Poggenburg und die Frauendemos der Legida-Resterampe unterstützt hatten. Bei den rechten Bikern sind u. a. Thomas Festerling und Mike Schade („Roßwein wehrt sich“) organisiert.

Deswegen gilt es für uns, am 6. März die Querlenker:innen auszubremsen. Wir rufen euch zu zivilem Ungehorsam auf, zum proaktiven Platznehmen.

Selbstverständlich üben auch wir Kritik an den derzeitigen und den vergangenen Maßnahmen. Auch wir haben offene Fragen, aber wir sind konsequent solidarisch, schützen Leben und Gesundheit im Einklang mit fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wir beobachten die Eingriffe in Freiheitsrechte genau und begleiten schon seit dem Beginn der Pandemie insbesondere die Einschränkungen der Versammlungsfreiheit konstruktiv-kritisch. Wir hinterfragen, welche gesellschaftspolitischen Konsequenzen aus der Lähmung in der Pandemie zu ziehen sind und wie wir es schaffen können, keinen Menschen zurückzulassen.

Fahrraddemos (Start 12 Uhr)

  • Lindenau Markt
  • Rabet
  • Connewitz Kreuz

Motorradkorso (Start 12 Uhr)

Wilhelm-Külz-Park/Völkerschlachtdenkmal, gerne auch andere Fahrzeuge

Zielkundgebungen

  • Augustusplatz: FemStreikBündnis
  • Neue Messe: Die Partei

PM: Connewitz bleibt Nazifrei – Leipzig nicht

Aufmarsch von „Die Rechte“ am 18. März wird in die Straße des 18. Oktober verlegt

Die Partei „Die Rechte“ hatte angekündigt, in Connewitz demonstrieren zu wollen. Das war eine Provokation für den linken Stadtteil in Leipzig. Dies wird ihnen offensichtlich nicht gelingen. Die Verlegung der Route an die Straße des 18. Oktobers, deren Name an den entscheidenden Tag der Völkerschlacht erinnert, ist eine Erinnerung an die jahrelangen Demos des Neonazis Christian Worch. In den 2000-er Jahren wurden diese häufig am Völkerschlachtdenkmal angemeldet. Die damals breiten Proteste führten zur Gründung von „Leipzig nimmt Platz“. Christian Worch ist Gründer und Vorsitzender der Partei „Die Rechte“ und hat nun wieder einen rechtsradikalen Aufmarsch am 18. März angemeldet.

Nach den Vorstellungen des Aktionsnetzwerkes „Leipzig nimmt Platz“ soll sich ganz Leipzig an den Protesten beteiligen. „Wir rufen alle Leipzigerinnen und Leipziger auf, an den Aktionen gegen den rechten Aufzug teilzunehmen. Die Menschen in unserer Stadt haben immer wieder bewiesen, dass neonazistische Einstellungen, Rassismus, Islamfeindlichkeit und andere Ideologien der Ungleichwertigkeit in Leipzig keinen Platz haben. Erst Anfang Januar hatte Legida das Handtuch geworfen. Dies soll so bleiben. Dafür braucht es wie immer eine breite Beteiligung auf der Straße“, erklärt Friis Neubert vom Aktionsnetzwerk.

Zahlreiche Versammlungen, die sich gegen das Ansinnen der Rechtsradikalen richten, sind angemeldet. Flyer, Plakate und Sticker sind in der gesamten Stadt zu finden und rufen zur Beteiligung auf. Eine große Zahl Leipziger Initiativen mobilisiert gegen den Aufmarsch.

Nach neuesten Informationen soll die Strecke verlegt werden. Das wird sich auf die geplanten Proteste auswirken. Das neue Szenario wird einer Karte dargestellt: http://bit.ly/le1803. Der rechtsradikale Aufmarsch soll von der S-Bahn-Brücke an der Kurt-Eisner-Straße über Semmelweis- und Straße des 18. Oktober zum Bayrischen Bahnhof führen. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ startet, wie schon angekündigt, um 10 Uhr eine Demonstration unter dem Motto „Sachsen: Versagen durch wollen“ auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, welcher direkt zum Auftaktort der rechten Versammlung führt. Am am Bayrischen Platz, dem geplanten Abschluss der „Die Rechte“-Veranstaltung soll mit einer zusätzlichen Kundgebung energischer Widerspruch entgegengesetzt werden.

Das Aktionsnetzwerk übt im Aufruf scharfe Kritik an der politischen Situation im von der CDU geführten Freistaat. Aus Sicht des Netzwerkes ergäben sich historische Parallelen. Das Königreich Sachsen war gemeinsam mit Napoleon in die Völkerschlacht gezogen und ist am 18. Oktober 1813 zu Recht besiegt worden.

Abschließend erklärt Irena Rudolph-Kokot aus dem Aktionsnetzwerk: „Für uns steht fest, dass – egal wo rechter Hass und Hetze in Leipzig öffentlichen Raum für sich beanspruchen wollen – dies nicht unwidersprochen bleiben darf. Wir sind solidarisch mit allen, die unsere Ziele teilen und sich Rassist*innen und Neonazis widersetzen.“

Hinweis: Alle Bezeichnungen als „Nazi“ usw. lassen sich mit Quellen belegen. Aufgrund deren Vielzahl wurde in diesem Text darauf verzichtet.

Pressemitteilung: Leipzig, den 10. März 2017