PEGIDA-Ableger will am 12.1.2015 in Leipzig demonstrieren

Für den 12.1.2015, 18 30 Uhr plant der Leipziger PEGIDA-Ableger LEGIDA einen „Spaziergang“ in Leipzig.
Nach Vorbild der montäglichen Veranstaltungen in Dresden soll nun auch in Leipzig Stimmung gegen Muslime und Flüchtlinge gemacht werden.

Der rassistische Aufmarsch soll am Sportforum starten und durch das Waldstraßenviertel führen und ist von 17:30 bis 21:00 angemeldet. Als Anmelder bzw. Versammlungsleiter fungieren Marco Prager und Silvio Rösler. Erstere entstammt dem Fanumfeld des 1. FC Lok Leipzig, Rösler war in der Fanszen des Leutzscher Vereins SGLL aktiv und kandidierte 1999 für die DSU. Beide treiben sich in der von der NPD betriebenen Facebook-“Bürgerinitiative” “Gohlis sagt nein” rum, die sich das Verhindern des Moscheebaus in der Georg-Schumann-Straße auf die Fahne geschrieben hat.

LEGIDA ist bereits seit 22.11.2014 mit einer Facebook-Seite im Internet präsent. Die Identität der MacherInnen ist bisher unbekannt, da dort anonym agiert wird. Unter den KommentatorInnen finden sich jedoch auch Akteure der NDP.

LEGIDA veröffentlichte bisher Informationen zu den PEGIDA-Aufmärschen in Dresden sowie vor allem gegen den Islam gerichtete Beiträge. Das Mitglied des Landesvorstandes der Afd Sachsen, Hans-Thomas Tillschneider, fungierte bereits als Gastautor.

“LEGIDA will an die durch PEGIDA entfachte Stimmungsmache gegen Muslime und Flüchtlinge anknüpfen. Das ist unerträglich. Der von PEGIDA oder LEGIDA propagierte Untergang des vermeintlichen Abendlandes ist weder in Dresden noch in Leipzig nah.

Der Duktus von LEGIDA erinnert stark an NPD-Tarnorganisationen wie „Gohlis sagt nein“ oder „Leipzig steht auf“, die fast ausschließlich im Internet Stimmung gegen den Moscheebau in Leipzig-Gohlis schüren bzw. gegen die Unterbringung von Asylsuchenden in Leipzig-Schönefeld gehetzt haben.“

Die Akteure hinter LEGIDA gefährden ein solidarisches Zusammenleben und eine offene Gesellschaft. Dem sollten sich möglichst viele gesellschaftliche Gruppen und Menschen in Leipzig entgegenstellen.“

Protestaktionen befinden sich bereits in Vorbereitung.

Seit dem 20.10.2014 finden in Dresden jeden Montag Demonstrationen von PEGIDA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) statt. Von wenigen Hundert wuchs die TeilnehmerInnenzahl auf fast 10.000 Menschen am 8.12.2014. Gleichzeitig wuchs auch der Protest. Auch Menschen aus Leipzig beteiligten sich an antirassistischen, antifaschistischen und zivilgesellschaftlichen Gegenaktionen.

Quelle: jule.linxxnet.de

Pegida – ein rassistischer Resonanzraum

Seit Oktober 2014 demonstrieren jeden Montag in Dresden mehrere tausend Menschen unter dem Motto „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida). Im Dezember konnten mehr als 10.000 Menschen zu diesen Aufzügen mobilisiert werden. Eine Einschätzung des Kulturbüro Sachsen e.V. vom 13. Dezember 2014

Das Kulturbüro Sachsen e.V. begrüßt es, wenn Menschen für ihre Ideen auf die Straße gehen und ihre demokratischen Rechte in dieser Form nutzen. Die Inhalte und Forderungen von
PEGIDA ebenso wie die Berichterstattung und den Umgang mit PEGIDA, sieht das Kulturbüro Sachsen e.V. allerdings kritisch.

Die folgende Einschätzung problematisiert die derzeitigen Entwicklungen aus unserer Sicht:

1. Über die Sicht der Betroffenen und die Unterstützung für Asylsuchende wird zu enig berichtet

Die Sicht derjenigen, die von Rassismus und/oder antimuslimischen Rassismus betroffen sind, hat in derzeitigen Berichterstattungen kaum Raum.
Es findet eine dichte mediale Berichterstattung über Pegida in den unterschiedlichen bundesweiten Medien statt. Dabei werden vornehmlich Positionen von Pegida und Einblicke in die Biographie von Lutz Bachmann gegeben. Öffentlich-rechtliche Medienanstalten und Institutionen der politischen Bildungsarbeit laden die Organisator_innen der Pegida zu Podien und Veranstaltungen ein, ohne denjenigen eine Stimme zu geben, über die auf diesen Podien und Veranstaltungen gesprochen wird.
Die Sicht von Geflüchteten, Asylsuchenden und von Migrantenselbstorganisationen in unserer Gesellschaft wird in die öffentliche Debatte nicht eingebunden.
Stattdessen kommen in den derzeitigen Diskussionen über und mit Pegida fast ausschließlich privilegierte Weiße zu Wort, um über Sorgen, Deutungen und Ängste zu sprechen.
In Sachsen, Dresden und bundesweit engagieren sich jede Woche tausende Menschen ehrenamtlich, um die Lebenssituation von geflüchteten Menschen zu verbessern. Es werden Patenschaften für Asylsuchende übernommen, Sprachkurse angeboten, Begegnungen mit Asylsuchenden und Unterstützung bei den alltäglichen Dingen des Lebens organisiert.
Würden sich diese engagierten Menschen alle zeitgleich in Dresden versammeln, wäre auf
Dresdens Straßen kein Platz mehr für Pegida.

>>> weiterlesen im pdf-Dokument

Am 15.12. zum PEGIDA-Aufmarsch nach Dresden

… Busfahren, bis Busfahren nicht mehr nötig ist….

In Dresden war’s das (leider) noch nicht. Erfreulich ist, dass am vergangenen Montag etwa 9.000 Menschen Position gegen den Aufmarsch von Pegida bezogen haben. Nicht erfreulich ist, dass Pegida immer noch Zulauf verzeichnen kann und ebenfalls die 10.000er Marke geknackt hat. Nachdem sie sich letzte Woche mit einer stationären Kundgebung begnügt haben, ist für die kommende Woche (15.12.) erneut ein „Spaziergang“ angekündigt. Wie in den Vorwochen wird es dagegen Proteste geben, die wir erneut unterstützen wollen. Wir fahren aber nicht nach Dresden um das Image dieser Stadt zu retten, sondern um Rassist*innen die Öffentlichkeit zu nehmen und sie zu stoppen. Wir werden wieder Bus fahren: Tickets dafür gibt es im El Libro (Bornaische Str. 3d), im Lazy Dog (Wolfgang-Heinze-Str.) und in der Vleischerei (Karl-Heine Ecke Zschochersche Str.)

Bitte holt euch rechtzeitig eure Tickets, damit wir besser planen können.

Quelle: http://refugeeswelcome.blogsport.eu/

Am 8.12.2014 nach Dresden – PEGIDA entgegentreten

Am 8.12.2014 will PEGIDA zum 8. Mal nationalistische und rassistische Inhalte auf die Straße tragen. Wir rufen auf sich den Aktionen unter dem Motto “Dresden für alle” anzuschließen. Von Leipzig werden Busse nach Dresden fahren. Tickets gibt es noch im Lazy dog (Wolfgang-Heinze-Straße) und in der Vleischerei (Zschochersche Ecke Karl-Heine-Straße)

“In unserer Stadt leben etwa eine halbe Million Menschen. Die einen sind hier geboren, die anderen im Lauf ihres Lebens hergezogen. Wieder andere haben Krieg und Not in unsere Stadt verschlagen. Die Menschen unserer Stadt sind konfessionslos, Christen, Muslime, Juden, Hindus. Sie haben unterschiedliche Lebensplanungen und Vorstellungen von Partnerschaft und Familie. Sie sind jung und alt.

Wir stehen für eine Stadt, in der jeder und jede sein Leben leben kann, ohne dabei andere in ihrer Freiheit zu beschränken. Damit das vielfältige und weltoffene Dresden jeden Tag Realität sein kann, müssen wir ohne Vorbehalte und Ängste aufeinander zugehen, miteinander reden, einander zuhören und gemeinsam nach Lösungen suchen. Deshalb kritisieren wir PEGIDA, eine patriotische Bewegung, die Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, nicht in unserer Stadt haben möchte und ein diffuses Angstbild verbreitet. Wir wollen gemeinsam zeigen, dass Dresden mehr ist, als „das Volk“ der PEGIDA.

Die Demo “BUNT.WELTOFFEN.LAUT” ist unser Beitrag zum Sternlauf “Dresden für alle” am 08.12. in Dresden. Auftakt ist um 16:30 Uhr vor dem Bhf. Neustadt. “Dresden für alle” ist eine Kampagne, die von diversen Akteuren der Dresdner Zivilgesellschaft initiiert wurde, um in Zeiten von PEGIDA ein klares Bekenntnis zu einer weltoffenen Stadt zu setzen. Am 08.12. gibt es dazu von verschiedenen Startpunkten aus Demozüge, die sich um 19 Uhr an der Kreuzkirche treffen. Wir, als Dresden Nazifrei sind mit von der Partie. Unsere Demo beginnt um 16:30 Uhr am Neustädter Bahnhof. Unser Motto “BUNT.WELTOFFEN.LAUT” wird Programm sein.

WIR WERDEN ORDENTLICH MUSIK AUFFAHREN! WIR WERDEN TANZEN! KALT WIRD UNS NICHT!

P.S.: Ein zweiter Auftaktpunkt mit eigener Demoroute ist um 17 Uhr am Fritz-Förster-Platz für alle Menschen, die sich direkt aus der Uni auf dem Weg machen.”

Links:
http://dresden-nazifrei.com
http://refugeeswelcome.blogsport.eu

1.12. Grenzenlose Solidarität statt Nationalismus – PEGIDA entgegentreten

Seit über einem Monat veranstaltet die Gruppierung PEGIDA („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) jeden Montag Demonstrationen in Dresden. Die Zahl der Teilnehmenden stieg rasant, zuletzt folgten bis zu 4000 Personen dem Aufruf.

Um Islamismus oder das Treiben des IS geht es den Demonstrierenden höchstens am Rande. Stattdessen wollen sie das Asylrecht einschränken, Schutzsuchende abschieben, einen starken Staat und endlich wie- der Stolz sein auf das Vaterland. Hinzukommt Hetze gegen „die Medien“, „die Politiker“ und den „linken Mainstream“. Hier trifft nationalistische Stimmungsmache auf rassistisches Ressentiment und latent antisemitische Denkstrukturen.
Die Antworten von PEGIDA auf gesellschaftliche Widersprüche sind einfach: man beschwört die bekannten rechten Feindbilder und mobilisiert ein entsprechend unsympatisches Publikum. Grund genug also, um deutlichen Widerspruch zu artikulieren und zugleich emazipatorische Positionen jenseits von Nation und religösem Fanatismus stark zu machen.

Deswegen:

Auf zur antifaschistischen und antirassistischen Demo!

gemeinsame Fahrt von Leipzig nach Dresden: 14.30 Uhr Infopoint Hauptbahnhof Leipzig // Beginn der antifaschistischen und antirassistischen Demo in Dresden: 16 Uhr Bahnhof Neustadt

http://uradresden.noblogs.org/
http://refugeeswelcome.blogsport.eu/