PM: Tausende beim Brückenfest für eine echte Ankommenskultur

Am vergangenen Sonnabend versammelten sich tausende Menschen zwischen 12 und 20 Uhr auf der Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park, um die positiven Seiten im Kontext von Migration und Flucht herauszustellen. Etwa 40 Vereine präsentierten sich mit kulturellen und informativen Angeboten. Das musikalische Begleitprogramm wurde von vielen politischen Reden gerahmt, die von deutlicher Kritik an der Politik des Freistaates bestimmt waren. Vielfach wurde die geplante Verschärfung des Asylrechts auf Bundesebene als unmenschlich kritisiert. Eine Festung Europa kann nicht die Reaktion auf Fluchtbewegungen sein. Die richtige Antwort ist eine für ankommende Menschen offene Gesellschaft.

Praxiseinheit Demonstrationsgeschehen beim Brückenfest
Foto: R. Windisch

Es gab sehr viel positives Feedback von Menschen, die sich selbst einbringen wollen. Immer noch bleiben aber die ausführenden Behörden zu behäbig, Angebote zur Beteiligung werden häufig nicht beantwortet. Das ist umso unverständlicher, als in Leipzig überdeutlich ist, dass Unterbringung und Versorgung ohne ehrenamtliches Engagement nicht zu stemmen wäre. Neben der notwendigen Absicherung eigener Aufgaben sind die Behörden in Freistaat und Kommune aufgefordert, das Potenzial zivilgesellschaftlicher Initiativen stärker als bisher finanziell zu fördern.

Zum zivilen Engagement gehört ebenso, einem Volksgedanken entgegenzutreten, der auf einer Ideologie von gemeinsamen Blut und Boden beruht. Das Brückenfest ist insofern auch als Mobilisierung gegen den anhaltenden Aufmarsch von Legida, Pegida und Co. zu verstehen – und am 26. September gegen die „Offensive für Deutschland“. In einer Praxiseinheit Demonstrationsgeschehen konnte hierzu theoretisches Wissen und Techniken vermittelt werden.

Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ bedankt sich bei allen Beteiligten, den logistisch und finanziell Unterstützenden sowie den ehrenamtlich Helfenden für das gelungene Fest. Direkt während des Brückenfestes wurde ein Lkw voller Sachspenden gesammelt. Zusätzlich wurden ca. 2000 Euro eingenommen, die direkt dem Flüchtlingsrat Leipzig e. V. zugedacht sind.

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