Kundgebung & Solikonzert gegen Polizeigewalt am 1.12.12 in Halle

Das Bündnis “Halle gegen rechts” ruft auf zur Kundgebung um 15:00 Uhr am Eselsbrunnen und ab 21 Uhr zum Solikonzert in die Reil 78

Am 7. August diesen Jahres organisierte „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ eine Demonstration gegen die Kundgebung der NPD im Rahmen ihrer „Deutschland-Tour“ vor der Ulrichskirche in Halle (Saale).

Während die Aktivitäten (Kundgebung und Infostände) des Bündnisses „Halle gegen Rechts“ an diesem Tag durchweg friedlich verliefen und die Nazis nach einer Stunde durch den lautstarken Einsatz von Trillerpfeifen wieder ihre Koffer packen mussten, kam es vor der Ankunft des NPD-Trucks, der den Nazis eine Bühne bieten sollte, zu einem schwerwiegenden Übergriff durch Polizeibeamte der zweiten Einsatzhundertschaft Magdeburg.

Eine halbe Stunde bevor der NPD-Truck vor der Ulrichskirche vorfahren konnte, begannen die Polizist_innen die Zufahrtsstraßen abzuriegeln. Da es sich dabei auch um die Zugangswege für Teilnehmer_innen der Demonstration des Bündnisses handelte, gingen die Beamt_innen auch gegen Fußgänger_innen vor, die sich friedlich in Richtung Ulrichskirche bewegten.

Einer der Beamten versetzte im Rahmen der Aktion zur Abriegelung der Zufahrts- und Zugangswege zur Ulrichskriche einem Demonstranten einen heftigen Stoß in den Unterleib, woraufhin dieser zusammenbrach. Der junge Mensch musste kurz darauf ins Krankenhaus eingeliefert und noch am selben Abend notoperiert werden. Am darauffolgenden Tag wurde eine weitere Operation notwendig. Neun Tage musste der 24-Jährige im Krankenhaus verbringen. Mittlerweile hat sich sein Gesundheitszustand gebessert, die körperlichen Folgen dieses Tages werden ihn wohl sein Leben lang begleiten. Trotz der beiden Operationen konnten bleibende Schäden nicht verhindert werden. Weitere Spätfolgen sind nicht auszuschließen.

Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Halle ihre Ermittlungen zum Fall aufgenommen. Zeug_innen wurden bereits von der Polizei vernommen. Es zeichnet sich ab, dass es ein langwieriger Prozess wird, an dessen Ende hoffentlich die lückenlose Aufklärung der Geschehnisse vom 7. August 2012 in Halle (Saale) steht und dem Betroffenen eine ansprechende Entschädigung zu Teil werden wird.

Bis es soweit ist, bringen die kommenden Wochen und Monate für den Betroffenen vor allem erst einmal eines mit sich: Kosten. Neben den Kosten für den Krankenhausaufenthalt, die medizinische Versorgung und diverse Behördengänge kommen auf den Beschädigten weitere Kosten zu, die mit dem Gerichtsprozess im Zusammenhang stehen (z. B. Anwalt, Gebühren durch das LVG usw.).

Um ihm in dieser Situation zu unterstützen und ihm unsere Solidarität zu zeigen, veranstalten wir

am 1. Dezember 2012 um 15 Uhr am Eselsbrunnen in Halle eine Kundgebung und am Abend in der Reilstraße 78 (ab 21 Uhr) ein Benefizkonzert.

Wir fordern eine Aufklärung der Vorfälle und einen Prozess, der die Geschehnisse vom 7. August lückenlos aufklärt!

Alle Gewinne, die beim Konzert und der Tombola erzielt werden, kommen dem Betroffenen zu Gute!


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