Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz mobilisiert gegen Legida-Demonstration am 12.01.2015
Aufruf für ein solidarisches Zusammenleben, gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit
Am 12. Januar 2015 will ein Ableger der PEGIDA eine als „Spaziergang“ angemeldete Demonstration unter dem Namen „Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (LEGIDA) durchführen. Dagegen formiert sich breiter Widerstand auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft zur aktiven Beteiligung an den Gegenveranstaltungen auf.
Die Facebook-Gruppe LEGIDA will die Gunst der Stunde nutzen und als lokaler Ableger von PEGIDA auch in Leipzig Stimmung gegen Asyl und Muslim_innen schüren. In Dresden hat PEGIDA unter der irreführenden Bezeichnung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) bereits zehn Mal demonstriert und konnte am 22. Dezember in Dresden wieder eine bedenklich hohe Beteiligung verzeichnen. Irreführend ist die Bezeichnung, weil sie die Gefahr einer herbeigeredeten Islamisierung eindeutig als Projektionsfläche für einen kulturalistischen Rassismus nutzt.
PEGIDA/LEGIDA wenden sich gegen Politik und Medienwelt und machen sich Skepsis und Verunsicherung weiter Teile der Bevölkerung zunutze. Doch außer bekannten Sündenbock-Mustern und chauvinistischer Stimmungsmache hat PEGIDA keine politischen Lösungen zu bieten. Gerade wegen dieser fehlenden klaren Ausrichtung sind PEGIDA und LEGIDA offensichtlich anschlussfähig. So sind in den Bildern aus Dresden nicht nur strenge Neonazis zu sehen, sondern zuhauf Menschen, die einer gesellschaftlichen Mitte angehören – einer Mitte, die sich weltoffen wähnt und doch immer wieder rassistisch verhält.
„Es bleibt abzuwarten ob die dumpfen Ressentiments gegen alles vermeintlich Fremde auch in Leipzig auf nennenswerte Zustimmung treffen“, so Juliane Nagel vom Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz, „Grund genug LEGIDA entschlossen und gemeinsam entgegenzutreten!“
Gegen die LEGIDA-Demonstration, die von 18:30 Uhr an der Red-Bull-Arena beginnend durch das Waldstraßenviertel ziehen soll, werden aktuell Veranstaltungen der Initiativen „Refugees Welcome“, „Weltoffenes Gohlis“, der Kirchen und durch das „Bündnis 8. Mai“ vorbereitet.
Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft dazu auf, sich an den Aktionen zu beteiligen. „Das Aktionsnetzwerk steht in der Tradition zivilen Ungehorsams gegen jede Form der Abwertung von Menschen. Diese Devise gilt am 12. Januar wie im Alltag“, schließt Nagel ab.
Im Anhang und online findet sich der Aufruf des Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz für den 12.1.2015.