Im Ergebnis eines Kooperationsgespräches mit dem Ordnungsamt und einer internen Abstimmung ruft das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz am 1.11. um 14:00 Uhr zu einer Protestkundgebung in der Roscherstraße/ Ecke Berliner Straße auf.
An diesem Tag wird die rassistische NPD-Tour in Leipzig Halt machen, mit der die Nazis vom 30.10. bis 2.11. in ganz Sachsen gegen MigrantInnen und MuslimInnen mobil machen wollen.
Das Aktionsnetzwerk hat sich bewusst dafür entschieden nur in der Roscherstraße gegen die NPD zu protestieren. Das Ziel ist es, die rassistische Hetze erst gar nicht zum Zug kommen zu lassen.
„Die NPD nutzt Muslime als Projektionsfläche für ihren Rassismus. Dem werden wir uns widersetzen. Zwar gibt es berechtigte Zweifel am Vorsitzenden des Al-Rahmann-Moschee-Vereins, der der fundamentalistischen islamischen Strömung des Salafismus zugerechnet wird. Dies darf allerdings nicht dazu führen, alle MuslimInnen oder die gesamte Gemeinde über einen Kamm zu scheren und der rassistischen Propaganda der NPD aufzusitzen.“ so Juliane Nagel und Frank Kimmerle vom Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz.
Das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz bekräftigt zudem seine Entscheidung in Leipzig-Wahren keine Protestaktionen zu organisieren. Die dort ansässige BürgerInneninitiative, die bereits im Sommer Stimmung gegen die Errichtung von Unterkünften für Asylsuchende in ihrer Nachbarschaft gemacht hat, nutzt die NPD-Kundgebung um wiederum gegen diesen Plan der Stadt mobil zu machen. Dabei machen sich die engagierten WahrenerInnen nicht bewusst, dass ihr eigenes Agieren der Anlass für die NPD-Kundgebung vor der eigenen Haustür ist, sondern prangern erneut die Stadt Leipzig an und stellen das Engagement gegen Rassismus mit dem Tun der Nazis auf eine Stufe.
„Eine bereits angemeldete Kundgebung des Erich-Zeigner-Haus e.V. in Wahren wird heute beim Ordnungsamt abgesagt. Die Äußerungen von ProtagonistInnen der BürgerInneninitiative lassen uns keine andere Wahl. Das Problem sind nicht die Flüchtlinge und deren Wohnorte, das Problem ist rassistisches und ausländerfeindliches Denken.“ so die VertreterInnen des Aktionsnetzwerkes.
Menschen, die in Wahren am 1.11. trotzdem ein Zeichen setzen wollen, empfiehlt das Aktionsnetzwerk sich zwischen 17 und 19 Uhr an der Mahnwache des evangelisch-lutherischen Kirchenbezirkes in der Begegnungsstätte „Lebens L.u.S.T.“ am Wahrener Rathaus in Georg-Schumann-Str. 326 teilzunehmen.
Am 1.11.2012 kann das Geschehen über http://twitter.com/platznehmen #platznehmen verfolgt werden.
Pressemitteilung, 30.10.2012