PM 21.9.2010

Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft Leipzigerinnen und Leipziger auf: Bitte nehmen Sie erneut Platz! Leipziger Erklärung 2010 online unterstützen

Um die für den 16.10. in Leipzig angemeldeten Neonazidemonstrationen zu verhindern, hat sich das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ erneut und erweitert zusammengefunden. Zahlreiche zivilgesellschaftliche, kulturelle, religiöse und antifaschistische Gruppen und Initiativen, Parteien und Gewerkschaften rufen dazu auf, am 16.10. gewaltfrei gegen die inzwischen 3 Neonazidemonstrationen auf die Straßen zu gehen.

„Wir können nicht schweigend zusehen, wenn die Neonazis am 16.10. ihre antisemitische und rassistische Ideologie auf die Straße tragen wollen. Zivilgesellschaftlicher Protest ist richtig und wichtig. In diesem Sinne freuen wir uns über den regen Zuspruch, den die Pläne des Aktionsnetzwerkes jetzt schon genießen. Dies zeigt, dass viele Menschen in dieser Stadt und darüber hinaus aktiv für eine demokratische Gesellschaft einstehen wollen.“, so die PressesprecherInnen Gunnar Georgi und Juliane Nagel.

Das Bündnis hat inzwischen einen Aufruf veröffentlicht und bittet um rege Unterstützung dafür.
Die überarbeitete „Leipziger Erklärung“ ruft dazu auf die Aufmärsche am 16.10. verhindern zu helfen und reicht gleichsam darüber hinaus:
„Neonazistisches Einstellungen und Ideologien der Ungleichwertigkeit (wie Rassismus, Antisemitismus, Faschismus, Nationalismus und die Reduzierung von Menschen auf eine Verwertungslogik) haben in Leipzig keinen Platz.“ heißt es darin unter anderem.

„Mit vielfältigen und gewaltfreien Aktionen werden wir uns den Neonazis am 16.10. entgegenstellen. Ob in Wahren, Plagwitz oder in der Innenstadt: wir werden ihre Aufmärsche verhindern.“, fügen Nagel und Georgi hinzu.

Pressemitteilung 23.09.09

Bitte nehmen Sie Platz – gegen den Neonaziaufmarsch am 17.10.2009 in Leipzig!
Bündnis sucht Mit-AufruferInnen und UnterstützerInnen

Am Samstag, 17.10.2009 erwartet Leipzig eine Großdemonstration organisierter Neonazis. Unter dem Motto „Recht auf Zukunft“ wollen die „Nationalen Sozialisten“ mit bundesweiter Unterstützung von Kameradschaften, Neoazi-Versänden und dem Bundesverband der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ vom Leipziger Osten in Richtung Innenstadt laufen. In ihrem Aufruf fordern die „Nationalen Sozialisten“ eine homogene, abgeschottete „Volksgemeinschaft“. Sie wettern gegen Globalisierung und Zuwanderung und bringen antisemitische Stereotype in Stellung.
Hinter den aufrufenden „Nationalen Sozialisten“ verbergen sich die Strukturen, die sich unter dem Label „Freie Kräfte“ in den vergangenen Jahren in Leipzig fest etabliert haben. Als Anmelder fungiert Tommy Naumann, Protagonist der „freien“ Neonaziszene in Leipzig und Stadtratskandidat der lokalen NPD.

Das Bündnis 17. Oktober, ein Zusammenschluss von Initiativen, Vereinen und Einzelpersonen, ist entschlossen sich dem Aufmarsch der Nazis an diesem Tag zu widersetzen!

„Wir selbst sind verantwortlich für die Stadt und die Gesellschaft, in der wir leben. Bei aller Unterschiedlichkeit unserer politischen Ansichten verbindet uns die Entschlossenheit, den erstarkenden Neonazi-Strukturen unsere Überzeugung, unseren Mut und Verstand, unsere Gemeinsamkeit und Vielfalt entgegenzusetzen.“, heißt es im Aufruf des Bündnisses.

„Wir rufen alle Menschen in dieser Stadt auf am 17.10.2009 auf die Straße zu gehen! Mit kollektiven und gewaltfreien Aktionen des zivilen Ungehorsams wollen wir an die Zeit anknüpfen, als sich Tausende den Demonstrationen des Hamburger Neonazis Christian Worch in den Weg stellten.“ so die PressesprecherInnen des Bündnisses Stefan Kausch und Juliane Nagel.

Das Bündnis 17. Oktober bittet Personen des öffentlichen Lebens, Vereine, Verbände und Organisationen, den Aufruf („Leipziger Erklärung“) nicht nur zu unterstützen, sondern offensiv zum Protest aufzurufen.
„Am 17.10. gilt es eine vielfältige Kultur des zivilgesellschaftlichen Protestes in unserer Stadt zu re-etablieren. Wir betrachten diesen Tag zugleich als symbolischen Aufbruch um die Verankerung von Rassismus und Diskriminierung in der gesamten Gesellschaft nachhaltig zu bekämpfen“, so die PressesprecherInnen des Bündnisses abschließend.

Der Aufruf des Bündnis 17. Oktober kann unter: www.leipzig-nimmt-platz.de unterstützt werden.

An Personen des öffentlichen Lebens, Organisationen, Vereine, Verbände ergeht die Bitte zu den gewaltfreien Widersetz-Aktionen aufzurufen. Kontakt:

Für Rückfragen: Juliane Nagel & Stefan Kausch, 0341 308 1199