Clubs und Spielstätten waren schon immer mehr als nur Orte für Musik und Tanz. Sie sind Räume der Befreiung, Laboratorien gesellschaftlicher Entwicklungen und Motor der LGBTIQ+ Bewegung. Hier konnten schon immer Menschen frei sein – jenseits von Normierungsdruck, Leistungszwang und ökonomischer Verwertungslogik. In der Dunkelheit, getragen von der Liebe zur Musik, entstanden Räume, in denen Menschen einfach sie selbst sein konnten.
Doch diese Freiheit ist bedroht.
Im Zeitalter des postfaktischen Autoritarismus schlägt das Patriarchat mit seinen überholten Rollenmustern zurück. Freie Liebe und freie Gedanken sind den Autoritären ein Dorn im Auge – deshalb greifen sie gerade jene Orte an, die für Emanzipation, Freiheit und Vielfalt stehen.
Dieser Angriff zeigt sich nicht nur im Erstarken einer faschistischen Partei. Auch Vertreter*innen von Staat und Regierung – bis hin zur Bundestagspräsidentin oder dem Staatsminister für Kultur – steigen in den Kulturkampf ein und versuchen, ein anderes, engeres Kulturverständnis durchzusetzen. Wer diesen Kampf auf Fragen von Flaggen oder Gender reduziert, übersieht die eigentliche Gefahr: Wenn diese autoritäre Agenda Erfolg hat, geraten auch jene Orte unter Druck, die für Awareness, Freiheit und Gleichheit stehen.
Der Angriff der AfD auf die Berliner Clubszene war dabei nur ein Vorgeschmack. Gerade in Zeiten multipler Krisen und gesellschaftlicher Rückschritte in vielen Bereichen brauchen wir diese, unsere Räume mehr denn je – als Orte der Verständigung, des Austauschs und der gelebten Freiheit.
Darum gehen wir am 20.09.2025 gemeinsam mit der GSO auf die Straße.