Weltfrauentag – Daueraufgabe Demokratie

Deutlich mehr als 2000 Menschen haben sich gestern auf die Straße begeben, um ihre Ablehnung von Sexismus, Nationalismus und Rassismus kundzutun. Über 1000 Personen nahmen an der Demonstration von „Leipzig nimmt Platz“ teil, die vom Augustusplatz über den Ring bis zum Refugees-Welcome-Platz und weiter zum Matthäikirchhof zog. Darüber hinaus gab es einen Demonstrationszug der Global Space Odyssey mit Beteiligung des Social Centers for all, fanden eine Kundgebung und das Friedensgebet an der Thomaskirche sowie die Mahnwachen an den Stolpersteinen statt. Alle Demonstrationen sorgten dafür, dass LEGIDA entlang der gesamten Aufzugstrecke deutlicher Protest entgegen schallte.

Trotz der Beteiligung von PEGIDA aus Dresden hatten sich nur etwa 800 Reaktionäre eingefunden. Deutlicher als sonst waren offensichtliche Neonazis vertreten, selbst „Heil Hitler“ gehörte gestern zum sprachlichen Repertoire des Publikums. Es bleibt weiterhin wichtig, immer und immer wieder Widerspruch laut werden zu lassen, wenn Einstellungsmuster der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit Platz finden wollen. Deshalb ruft das Aktionsnetzwerk heute schon auf, sich den Protesten gegen Legida am 4. April 2016 anzuschließen.

Ziel des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“ war, am Vorabend des Weltfrauentages den Sexismus und Antifeminismus der GIDA-Bewegung offensiv zu thematisieren. Zu den zu diesem Anlass ausschließlich weiblichen Rednerinnen gehörten unter anderem Caren Lay (DIE LINKE), Monika Lazar (Bündnis 90 / Die Grünen), Iris Gleicke (SPD) und Sarah Buddeberg (DIE LINKE). Nicht allein dem Rassismus der GIDAs muss in aller Deutlichkeit widersprochen werden, sondern ebenso ihrem rechtsradikal konnotierten Antifeminismus, der Frauen als schwach begreift und Rollenbilder des 19. Jahrhunderts wieder aufleben lässt. Die Frau ist in diesem Weltbild, welches seine politische Umsetzung bei der AfD findet, in erster Linie für die Reproduktion zuständig. Ergänzt wird dieser kämpferische Antifeminismus durch Homophobie und die Ablehnung von allen alternativen Lebensformen abseits des völkischen Bildes von Familie und archaischen Geschlechterrollen.

„Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die gestern deutlich Gesicht gezeigt haben für die Grund- und Menschenrechte und für die konsequente Gleichstellung unabhängig von sexueller Identität. Abermals ist sichtbar geworden, dass die Mehrheit der Leipzigerinnen und Leipziger den Faschismus von LEGIDA und PEGIDA entschieden ablehnt.

Ebenfalls Dank sagen wir der Stadt Leipzig, die diesmal versucht hat, den rechtswidrigen Aufzug der GIDAs vom Hauptbahnhof zu unterbinden und die Nutzung von Blendlichtern untersagt hat“, erklärt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“. Inwiefern die Auflagen tatsächlich vollständig umgesetzt wurden, ist fraglich. So durften die LEGIDA-Teilnehmer_innen bei der Anreise zwar weder Fahnen schwenken noch skandieren, ein großer Aufzug vom Hauptbahnhof aus wurde dennoch toleriert. Während der Kundgebungen von „Leipzig nimmt Platz“ auf dem Refugees-Welcome-Platz beschwerten sich mehrere Teilnehmer_innen über Blendlichter auf LEGIDA-Seite. Während die Polizei ungefähr zehn Minuten brauchte, um nach mehrfacher Bitte von Ordner_innen und Versammlungsleitung einen gewalttätigen und betrunkenen Störer der Kundgebung zu verweisen, tat sie sich deutlich weniger schwer damit, Ordner_innen mit falschen Informationen und Unhöflichkeit zu begegnen und damit die Ordner_innenaufgaben an diesem Abend zu behindern.

„Erneut ist deutlich geworden, dass die Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Einstellungsmustern der Ungleichwertigkeit eine Daueraufgabe ist“, so Jürgen Kasek für das Aktionsnetzwerk. „Täglich gilt es, eigene Vorurteile zu hinterfragen, Zivilcourage und damit auch Demokratie zu leben. Dabei muss auch klar sein, dass alles diskutiert werden kann, im Rahmen der Demokratie. Hass und Hetze und Ideologien der Ungleichwertigkeit verlassen diesen Rahmen.“

Pressemitteilung: Leipzig, den 8. März 2016

PM „Gegen Sexismus – für Gleichberechtigung“

Am Montag, den 7. März 2016 will die im Kern völkisch-nationalistische LEGIDA abermals mit Unterstützung aus Dresden in Leipzig auf die Straße gehen. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft alle Demokratinnen und Demokraten zum Protest auf. Ab 18 Uhr startet dazu eine Demonstration ab dem Augustusplatz auf der unter anderem Iris Gleicke (MdB, SPD), Katja Kipping (MdB, Parteivorsitzende, Die Linke), Monika Lazar (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Sarah Buddeberg (MdL, Gleichstellungs- und Queerpolitische Sprecherin für Die Linke) und Ines Kuche (Geschäftsführerin Ver.di Bezirk Leipzig/Nordsachsen) sprechen werden. Im Mittelpunkt stehen die Auseinandersetzung des bei den *GIDAs vertretene Sexismus und die politische Situation in Sachsen.

„LEGIDA und die bei Veranstaltungen und in sozialen Netzwerken verbreitete Hetze speisen sich nicht ausschließlich aus Rassismus. Die Weltsicht der *GIDA-Bewegung ist im Kern menschenverachtend und demokratiefeindlich. Antifeminismus ist – auch in positiv formulierte Botschaften, Aufrufe und Pathologisierung verpackt – ein zentrales Thema. Aufgegriffen in Begriffen wie ‘Genderwahn’, ‘Verschwulung’ und ‘Frühsexualisierung’ werden Menschen- und Weltbilder, Konzepte und Verhaltensweisen, die nicht in die völkisch-nationale Sicht der Neurechten passen, als ‘krankhaft’ und ‘nicht normal’ definiert. Denjenigen, die sie leben und die für sie einstehen, wird letzten Endes das Recht auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben abgesprochen“, erklärt Irena Rudolph–Kokot für das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“.

Dabei fallen gerade in den Kommentaren auf den *GIDA Seiten immer wieder die Abwertungen von Frauen und Vergewaltigungsfantasien von Männern immer wieder auf. Homophobe Beleidigungen, vor allem der politischen Gegner_innen sind gang und gäbe.

Dies wird immer wieder deutlich in der Ablehnung des sogenannten „Genderwahns“. Zu den Thesen, welche bei den *GIDAs vertretenen werden, gehört Antifeminismus und in deren Endkonsequenz die Ablehnung der Gleichheit von Mann und Frau.

„Wir wollen, dass Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Identität und Lebensweise und ihrer Herkunft diskriminierungsfrei leben können. Für uns gilt es daher, heteronormative Denkweisen, Mackertum und patriarchale Strukturen zu hinterfragen, sexistische Einstellungen und Denkmuster zu dekonstruieren, antifeministischen Aussagen entschieden zu widersprechen und antiquierten Familienbildern eine andere Vorstellung entgegenzustellen“, so Christin Melcher abschließend für das Aktionsnetzwerk.

Pressemitteilung: Leipzig, den 3. März 2016

Am Montag, den 7. März 2016 will die im Kern völkisch-nationalistische LEGIDA abermals mit Unterstützung aus Dresden in Leipzig auf die Straße gehen. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft alle Demokratinnen und Demokraten zum Protest auf. Ab 18 Uhr startet dazu eine Demonstration ab dem Augustusplatz auf der unter anderem Iris Gleicke (MdB, SPD), Katja Kipping (MdB, Parteivorsitzende, Die Linke), Monika Lazar (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Sarah Buddeberg (MdL, Gleichstellungs- und Queerpolitische Sprecherin für Die Linke) und Ines Kuche (Geschäftsführerin Ver.di Bezirk Leipzig/Nordsachsen) sprechen werden. Im Mittelpunkt stehen die Auseinandersetzung des bei den *GIDAs vertretene Sexismus und die politische Situation in Sachsen.

„LEGIDA und die bei Veranstaltungen und in sozialen Netzwerken verbreitete Hetze speisen sich nicht ausschließlich aus Rassismus. Die Weltsicht der *GIDA-Bewegung ist im Kern menschenverachtend und demokratiefeindlich. Antifeminismus ist – auch in positiv formulierte Botschaften, Aufrufe und Pathologisierung verpackt – ein zentrales Thema. Aufgegriffen in Begriffen wie ‘Genderwahn’, ‘Verschwulung’ und ‘Frühsexualisierung’ werden Menschen- und Weltbilder, Konzepte und Verhaltensweisen, die nicht in die völkisch-nationale Sicht der Neurechten passen, als ‘krankhaft’ und ‘nicht normal’ definiert. Denjenigen, die sie leben und die für sie einstehen, wird letzten Endes das Recht auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben abgesprochen“, erklärt Irena Rudolph–Kokot für das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“.

Dabei fallen gerade in den Kommentaren auf den *GIDA Seiten immer wieder die Abwertungen von Frauen und Vergewaltigungsfantasien von Männern immer wieder auf. Homophobe Beleidigungen, vor allem der politischen Gegner_innen sind gang und gäbe.

Dies wird immer wieder deutlich in der Ablehnung des sogenannten „Genderwahns“. Zu den Thesen, welche bei den *GIDAs vertretenen werden, gehört Antifeminismus und in deren Endkonsequenz die Ablehnung der Gleichheit von Mann und Frau.

„Wir wollen, dass Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Identität und Lebensweise und ihrer Herkunft diskriminierungsfrei leben können. Für uns gilt es daher, heteronormative Denkweisen, Mackertum und patriarchale Strukturen zu hinterfragen, sexistische Einstellungen und Denkmuster zu dekonstruieren, antifeministischen Aussagen entschieden zu widersprechen und antiquierten Familienbildern eine andere Vorstellung entgegenzustellen“, so Christin Melcher abschließend für das Aktionsnetzwerk.

Pressemitteilung: Leipzig, den 3. März 2016

Aufruf zur Demonstration am 7. März 2016

„Für einen grenzenlosen queeren Feminismus – Sexismus angreifen!“

Am Montag, den 7. März 2016 ruft das rassistische Bündnis LEGIDA zur mittlerweile nur noch monatlich stattfindenden Demonstration in die Leipziger Innenstadt auf. Es ist und bleibt wichtig, sich den faschistoiden Thesen der neurechten Bewegung entgegenzustellen.

LEGIDA und die bei Veranstaltungen und in sozialen Netzwerken verbreitete Hetze speisen sich nicht ausschließlich aus Rassismus: Die Weltsicht der *GIDA-Bewegung ist im Kern menschenverachtend und demokratiefeindlich. Antifeminismus ist, oft in positiv formulierte Botschaften, Aufrufe und Pathologisierung verpackt, ein zentrales Thema. Aufgegriffen in „Genderwahn“, „Verschwulung“ und „Frühsexualisierung“ werden Menschen- und Weltbilder, Konzepte und Verhaltensweisen, die nicht in die völkisch-nationale Sicht der Neurechten passen als „krankhaft“, als „nicht normal“ definiert und denjenigen, die sie leben und die für sie einstehen, letzten Endes das Recht auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben abgesprochen.

Sowohl das reproduzierte Familienbild als auch die Rolle der Frau in der Gesellschaft entspringen der völkischen Denkweise: Der Mann sei körperlich überlegen und daher der sowohl arbeitende als auch kämpferische Part, während der Frau Sanftheit und Schutzbedürftigkeit zugeschrieben werden, die sie als Mutter innerhalb der Familie auslebe.

Die politische Aktivität von Frauen, auch innerhalb der *GIDA-Bewegung selbst, wird durch ihre Anhänger_innen regelmäßig abgewertet. Beispiele hierfür waren in Dresden zahlreich als Tatjana Festerling im Wahlkampf um den Oberbürgermeisterposten antrat: Man(n) solle sie wählen, da sie „geil“ sei, eine „echte Frau“ und „gut aussehend“. Der Umgang mit politischen Gegnern und Gegnerinnen läuft sehr ähnlich ab, an denen man sich nicht inhaltlich, dafür um so mehr lookistisch und antifeministisch abarbeitet – wobei der Wert der politischen Arbeit einer Frau anhand ihrer „Fickbarkeit“ ermittelt wird und die Analyse einer politischen Gegenspielerin mit der Bewertung ihres Äußeren oft beendet ist.

Der innerhalb LEGIDAs reproduzierte Sexismus bietet auf der anderen Seite Rechtfertigung für klar rassistische Äußerungen, wenn die Rechtsradikalen sich zu Frauenrechtler_innen stilisieren. Nach den Ereignissen der Silvesternacht in Köln wurden Antisexismus und Feminismus instrumentalisiert, um rassistische Thesen und Forderungen abzuleiten. Dass mit dem Ruf nach dem Schutz von Frauen vor sexuellen Übergriffen häufig einherging, politischen Gegner_innen zu wünschen, sie sollten „so etwas auch mal erleben“, unterstreicht diese Instrumentalisierung ebenso wie die allgemeine Menschenverachtung der Neurechten, deren Spektrum sich nicht nur auf die *GIDA-Bewegung erstreckt, sondern mit der AfD mittlerweile einen parlamentarischen Arm besitzt. Die emotionalisierten Schilderungen und Forderungen sorgen nach wie vor für regelmäßige rassistische Tabubrüche – und das nicht nur in Stammtischkultur, sondern noch krasser in medialer Berichterstattung und Bewertung sowie politischen Forderungen konservativer und neurechter Parteien.

Für uns gilt es daher, ausnahmslos Rassismus und Sexismus zu bekämpfen, egal ob in Parlamenten, im Alltag oder bei Demonstrationen!

Wir wollen, dass Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Identität und Lebensweise und ihrer Herkunft diskriminierungsfrei leben können. Für uns als Feminist*innen und Queerfeminist*innen gilt es daher, heteronormative Denkweisen, Mackertum und patriarchale Strukturen zu hinterfragen, sexistische Einstellungen und Denkmuster zu dekonstruieren, antifeministischen Aussagen entschieden zu widersprechen und antiquierten Familienbildern eine andere Vorstellung entgegenzustellen.

Geschlechtlichkeit im Allgemeinen muss heute neu gedacht werden. Denn das bipolare Geschlechterbild hat längst ausgediehnt. Das heißt vor allem: für eine vollständige Gleichstellung aller Lebensentwürfe zu streiten.

Wir kämpfen nicht nur gegen femonationalistische, rassistische und antifeministische Einstellungen bei Legida – viel mehr wollen wir den sexistischen Normalzustand angreifen und sind daher solidarisch mit emanzipatorischen, queeren und feministischen Bestrebungen in Leipzig und anderswo.

Der Internationale Frauen*kampftag am 8. März bietet einen guten Anlass, darf aber nicht das Ende des emanzipatorischen Kampfes sein! Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft deshalb zum entschlossenen Gegenprotest unter dem Motto „Für einen grenzenlosen queeren Feminismus – Sexismus angreifen!“ auf.


Am Montag, den 7. März 2016 wird um 18 Uhr die Auftaktkundgebung des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“ am Augustusplatz stattfinden. Neben anderen werden Katja Kipping und Monika Lazar sprechen. Weitere Mitglieder des Bundestages sind angefragt.

Der Demonstrationszug wird sich anschließend über den Innenstadtring am Hauptbahnhof und “Astoria-Hotel” vorbei bis zum Hallischen Tor und von dort über den Brühl zum Refugees-Welcome-Platz bewegen.


Aufruf „Für einen grenzenlosen queeren Feminismus – Sexismus angreifen!“ zum Download (PDF, 247kB)

„Für einen grenzenlosen queeren Feminismus – Sexismus angreifen!“

Am Montag, den 7. März 2016 ruft das rassistische Bündnis LEGIDA zur mittlerweile nur noch monatlich stattfindenden Demonstration in die Leipziger Innenstadt auf. Es ist und bleibt wichtig, sich den faschistoiden Thesen der neurechten Bewegung entgegenzustellen.

LEGIDA und die bei Veranstaltungen und in sozialen Netzwerken verbreitete Hetze speisen sich nicht ausschließlich aus Rassismus: Die Weltsicht der *GIDA-Bewegung ist im Kern menschenverachtend und demokratiefeindlich. Antifeminismus ist, oft in positiv formulierte Botschaften, Aufrufe und Pathologisierung verpackt, ein zentrales Thema. Aufgegriffen in „Genderwahn“, „Verschwulung“ und „Frühsexualisierung“ werden Menschen- und Weltbilder, Konzepte und Verhaltensweisen, die nicht in die völkisch-nationale Sicht der Neurechten passen als „krankhaft“, als „nicht normal“ definiert und denjenigen, die sie leben und die für sie einstehen, letzten Endes das Recht auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben abgesprochen.

Sowohl das reproduzierte Familienbild als auch die Rolle der Frau in der Gesellschaft entspringen der völkischen Denkweise: Der Mann sei körperlich überlegen und daher der sowohl arbeitende als auch kämpferische Part, während der Frau Sanftheit und Schutzbedürftigkeit zugeschrieben werden, die sie als Mutter innerhalb der Familie auslebe.

Die politische Aktivität von Frauen, auch innerhalb der *GIDA-Bewegung selbst, wird durch ihre Anhänger_innen regelmäßig abgewertet. Beispiele hierfür waren in Dresden zahlreich als Tatjana Festerling im Wahlkampf um den Oberbürgermeisterposten antrat: Man(n) solle sie wählen, da sie „geil“ sei, eine „echte Frau“ und „gut aussehend“. Der Umgang mit politischen Gegnern und Gegnerinnen läuft sehr ähnlich ab, an denen man sich nicht inhaltlich, dafür um so mehr lookistisch und antifeministisch abarbeitet – wobei der Wert der politischen Arbeit einer Frau anhand ihrer „Fickbarkeit“ ermittelt wird und die Analyse einer politischen Gegenspielerin mit der Bewertung ihres Äußeren oft beendet ist.

Der innerhalb LEGIDAs reproduzierte Sexismus bietet auf der anderen Seite Rechtfertigung für klar rassistische Äußerungen, wenn die Rechtsradikalen sich zu Frauenrechtler_innen stilisieren. Nach den Ereignissen der Silvesternacht in Köln wurden Antisexismus und Feminismus instrumentalisiert, um rassistische Thesen und Forderungen abzuleiten. Dass mit dem Ruf nach dem Schutz von Frauen vor sexuellen Übergriffen häufig einherging, politischen Gegner_innen zu wünschen, sie sollten „so etwas auch mal erleben“, unterstreicht diese Instrumentalisierung ebenso wie die allgemeine Menschenverachtung der Neurechten, deren Spektrum sich nicht nur auf die *GIDA-Bewegung erstreckt, sondern mit der AfD mittlerweile einen parlamentarischen Arm besitzt. Die emotionalisierten Schilderungen und Forderungen sorgen nach wie vor für regelmäßige rassistische Tabubrüche – und das nicht nur in Stammtischkultur, sondern noch krasser in medialer Berichterstattung und Bewertung sowie politischen Forderungen konservativer und neurechter Parteien.

Für uns gilt es daher, ausnahmslos Rassismus und Sexismus zu bekämpfen, egal ob in Parlamenten, im Alltag oder bei Demonstrationen!

Wir wollen, dass Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Identität und Lebensweise und ihrer Herkunft diskriminierungsfrei leben können. Für uns als Feminist*innen und Queerfeminist*innen gilt es daher, heteronormative Denkweisen, Mackertum und patriarchale Strukturen zu hinterfragen, sexistische Einstellungen und Denkmuster zu dekonstruieren, antifeministischen Aussagen entschieden zu widersprechen und antiquierten Familienbildern eine andere Vorstellung entgegenzustellen.

Geschlechtlichkeit im Allgemeinen muss heute neu gedacht werden. Denn das bipolare Geschlechterbild hat längst ausgediehnt. Das heißt vor allem: für eine vollständige Gleichstellung aller Lebensentwürfe zu streiten.

Wir kämpfen nicht nur gegen femonationalistische, rassistische und antifeministische Einstellungen bei Legida – viel mehr wollen wir den sexistischen Normalzustand angreifen und sind daher solidarisch mit emanzipatorischen, queeren und feministischen Bestrebungen in Leipzig und anderswo.

Der Internationale Frauen*kampftag am 8. März bietet einen guten Anlass, darf aber nicht das Ende des emanzipatorischen Kampfes sein! Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft deshalb zum entschlossenen Gegenprotest unter dem Motto „Für einen grenzenlosen queeren Feminismus – Sexismus angreifen!“ auf.


Am Montag, den 7. März 2016 wird um 18 Uhr die Auftaktkundgebung des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“ am Augustusplatz stattfinden. Neben anderen werden Katja Kipping und Monika Lazar sprechen. Weitere Mitglieder des Bundestages sind angefragt.

Der Demonstrationszug wird sich anschließend über den Innenstadtring am Hauptbahnhof und “Astoria-Hotel” vorbei bis zum Hallischen Tor und von dort über den Brühl zum Refugees-Welcome-Platz bewegen.


Aufruf „Für einen grenzenlosen queeren Feminismus – Sexismus angreifen!“ zum Download (PDF, 247kB)