Archiv: Leipziger Erklärung 2010

Leipziger Erklärung 2010
Bitte nehmen Sie erneut Platz!

Den Erfolg der Zivilgesellschaft am 16.10.2010 wiederholen und die Naziaufmärsche verhindern. Für den 16.10.2010 haben Leipziger Neonazis mehrere Aufmärsche, u.a. im Zentrum der Stadt, angemeldet. Ein Jahr nachdem Tausende Menschen die Demonstration am 17.10.2009 im Leipziger Osten verhinderten, wollen die Neonazis nun ihre Aufmärsche durchsetzen. Wir werden das auch diesmal nicht tolerieren.

WIR WERDEN UNS WIDERSETZEN.

Der 17.10.2009 ist aufgrund des entschlossenen und kreativen zivilgesellschaftlichen und antifaschistischen Protestes zahlreicher LeipzigerInnen und ihrer FreundInnen zum schwarzen Tag für die Nazis geworden.
Wie in den Jahren der von Christian Worch angemeldeten Naziaufmärsche zum 1. Mai und zum 3. Oktober gelang es 2009, die Veranstaltung empfindlich zu stören und zu verhindern. Mehrere Tausend Menschen folgten den vielfältigen Aufrufen zum Protest und vereitelten gemeinsam die erste große Neonazidemonstration in Leipzig seit Jahren.
Viele Beteiligte machten zum ersten Mal die Erfahrung, dass durch kollektive gewaltfreie Aktionen eine politische Intervention möglich ist. Um den Nazis in dieser Stadt endgültig die Freude an Aufmärschen zu nehmen, werden wir dieses Jahr wieder mehr sein und uns den Aufmärschen entgegenstellen.

WIR WERDEN UNS WIEDER SETZEN.

Wir werden den Neonazis den Weg versperren. Wir sind überzeugt, dass Menschen 2010 erst recht bereit sind, diesen Aufmarsch mit gewaltfreien und entschiedenen Widersetz-Aktionen zu verhindern.
Wir selbst sind verantwortlich für die Stadt und die Gesellschaft, in der wir leben.
Bei aller Unterschiedlichkeit unserer politischen Ansichten verbindet uns die Entschlossenheit, den erstarkenden Neonazi-Strukturen unsere Überzeugung, unseren Mut und Verstand, unsere Gemeinsamkeit und Vielfalt entgegenzusetzen.

WIR ERKLÄREN:

  1. Wir sind entschlossen, Neonaziaufmärsche in Leipzig zu verhindern.
  2. Neonazistisches Einstellungen und Ideologien der Ungleichwertigkeit (wie Rassismus, Antisemitismus, Faschismus, Nationalismus und die Reduzierung von Menschen auf eine Verwertungslogik) haben in Leipzig keinen Platz.
  3. Wir sind solidarisch mit allen, die diese Ziele mit uns teilen.
  4. Wir wollen das in gemeinsamen und gewaltfreien Aktionen erreichen.
  5. Wir werden den Neonazis mit Widersetz-Aktionen zeigen, dass wir sie weder in Leipzig noch anderswo dulden.