Die Räume besetzen – den Rechten den Platz nehmen

Die militante Neonazipartei der „III. Weg“ versucht seit einiger Zeit auch in Leipzig einen Stützpunkt zu errichten. Schwerpunkt ist dabei der Leipziger Osten mit dem Plattenbaugebiet Paunsdorf und Leipzig Schönefeld. Dort finden auf Sportplätzen auch regelmäßig Treffen statt, wo es vorrangig darum gehen soll, „den Körper und Geist zu stählen“. Gezielt wird in uniformer Kleidung öffentlicher Raum besetzt und damit ein Machtanspruch artikuliert und es wird versucht, Jugendliche zu ködern. Das Angebot ist, Teil einer Gruppe zu werden, die nach außen „Stärke“ ausstrahlen will.

Demo-Start 12.05.2024, 15:00 Uhr, Am Wäldchen 6, Bolzplatz

Es wundert daher nicht, dass, als die AfD zum Protest gegen eine neue Geflüchtetenunterkunft in Paunsdorf aufrief, auch eine Abordnung des dritten Weges erschien, in entsprechender Kleidung und mit Transparent. Anknüpfungspunkt ist dabei sowohl für die AfD als auch den „III. Weg“ der antimuslimische Rassismus und die Verbindung mit dem Thema „Geflüchtete“.

Der Versuch der militanten Kaderpartei, in Leipzig Fuß zu fassen und die Sektion Mittelland (Eigenbezeichnung) aufzubauen, geschieht bislang weitgehend unbemerkt von der großen Öffentlichkeit. Daher ist eine Intervention zwingend geboten. Mit den militanten Neonazis des „III. Weges“ geht auch ein erhebliches Einschüchterungs- und Gefährdungspotential für alle Menschen, die nicht dem Weltbild der Neonazis entsprechen, einher.

Bereits jetzt berichten immer mehr Menschen, dass auch im vermeintlichen roten Leipzig die rassistisch und neonazistisch geprägten Übergriffe deutlich zugenommen haben. Um so wichtiger ist es daher, sich nicht darauf zu verlassen, dass die innerstädtischen Viertel mehrheitlich links geprägt sind. Sondern es geht auch darum, dorthin zu gehen, wo die Rechten mehrheitlich versuchen, Fuß zu fassen und Stützpunkte aufzubauen.

Darum rufen wir zu einer Veranstaltung in Paunsdorf auf. Mit der Open-Air-Lesung von Jakob Springfeld aus seinem Buch und einer anschließenden Diskussion mit dem Autor, Henry Lewkowitz (Erich-Zeigner-Haus e. V.), sowie Irena Rudolph-Kokot (Leipzig nimmt Platz) unter Moderation von Jürgen Kasek (Stadtrat) gehen wir dahin, wo Neonazis versuchen, Fuß zu fassen und nehmen ihnen den Raum. Zum Abschluss spielt die Band „FeurigseinPeter“.

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