Rede von Omas gegen Rechts am 22.05.2023

Liebe Alle,

die Anhänger*innen von B. Ringel und V. Beiser, die sich montags versammeln, stilisieren sich allzu gern als die geistigen Nachfolger der Montagsdemonstrationen in der DDR. Sie malen das Bild einer Diktatur, in der sie ihre Meinung nicht öffentlich äußern dürfen und behaupten gar, sie würden in einer “DDR 2.0” leben.

Wir stehen heute vor der Nikolaikirche, dem Ort, an dem am 22. Mai 1989 ein Friedensgebet von der Volkspolizei aufgelöst wurde. Dieses Ereignis wird oft als Beginn der Montagsdemonstrationen zitiert. Aber wir, die ‘Omas gegen Rechts’, können aus eigener Erfahrung sagen, dass es schon vorher regelmäßige Friedensgebete gab, die immer wieder durch Repressionen gestört und/oder aufgelöst wurden.

Ein Blick auf das heutige Geschehen in Leipzig zeigt deutlich: B. Ringel, V. Beiser und ihre Anhänger*innen relativieren mit ihren Aussagen die tatsächlichen Repressionen in der DDR. Die Stadt Leipzig breitet ihnen gleichsam den roten Teppich aus, während Repressionen gegen sie kaum bis gar nicht existieren. Ohne den Gegenprotest könnten sie ihre Ideologien völlig ungestört auf den Straßen der Stadt verbreiten, so wie wir es in anderen Teilen Sachsens seit Jahren beobachten. Trotz hoher Polizeipräsenz mussten wir kürzlich hören, dass die Stadt Leipzig keine rechten Aktivitäten bei diesen Demonstrationen wahrnimmt, da der Verfassungsschutz nichts dergleichen meldet.

Die Antifaschist*innen der Stadt wissen, dass sie sich nicht auf staatliche Unterstützung verlassen können. Sie sind daher jeden Montag vor Ort. Leider sehen wir in Leipzig immer wieder, dass unser Gegenprotest mit Repressionen überzogen wird. Die sächsische Polizei erweist sich dabei als äußerst erfinderisch, um Personen in Maßnahmen zu verwickeln und den Gegenprotest zu kriminalisieren, während sie gegenüber den selbsternannten Querdenker*innen auf dem rechten Auge blind scheint.

Umso wichtiger ist es, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und weiterhin Seite an Seite gegen Neonazis, deren Anhänger*innen und Repressionen stehen. Wir, die ‘Omas gegen Rechts’, werden uns weiterhin solidarisch mit euch zeigen und euch mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen.

Alerta, alerta, antifascista! Zusammen sind wir stark!

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