Rede von “Omas gegen Rechts” am 8. Mai

Liebe Alle,

wir sind heute hier, um den 8. Mai, den Tag der Befreiung, gemeinsam zu begehen und zu feiern. Am 8. Mai 1945, schrieb der niederländische Zwangsarbeiter der Rüstungsfirma HASAG Jan Put in sein Tagebuch: “Nach dem Appell großes Fest in der Kantine, da es der Tag von Freiheit und Frieden ist.” Zu diesem Zeitpunkt war Leipzig bereits seit dem 18. April 1945 durch die US-Streitkräfte befreit.

Der schwierige Alltag hatte sich jedoch schon in der zerbombten Stadt eingestellt. Die Lebensmittelversorgung war äußerst schwierig, Hygiene und medizinische Versorgung waren mangelhaft. Doch trotz der harten Bedingungen gab es für viele Menschen Grund zu feiern – sie feierten ihre Befreiung von der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft, die über 60 Millionen Tote forderte.

Heute laufen wir hier, unweit vom Augustusplatz, der damals noch mit Trümmern bedeckt war. Und heute versuchen erneut Volker B. und Bernd R., diesen Tag für ihre faschistoiden Ideologien zu missbrauchen. Aber gemeinsam mit euch werden wir, die Omas gegen Rechts, dies nicht unwidersprochen lassen.

Es ist wichtig, dass wir diesen Tag nicht nur feiern, sondern uns auch immer daran erinnern, welches Unrecht Deutschland damals über die Welt brachte. Wir müssen stets wachsam sein und dafür sorgen, dass solche Gräuel nie wieder passieren.

Lassen wir uns die Worte der Ärzte in Erinnerung rufen: “Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.” Deshalb lasst uns wiederholt zusammen zeigen, dass auf Leipzigs Straßen kein Platz für Rechte ist.

Wir, die Omas gegen Rechts, stehen zusammen mit euch, werden uns nicht einschüchtern lassen und unseren Widerstand gegen rechtsextreme Ideologien immer wieder aufs Neue zum Ausdruck bringen.

Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und unsere Stimmen erheben. Wir feiern die Befreiung, den Frieden und kämpfen für eine bessere Zukunft.
Lasst uns zusammenstehen und diesen Tag der Befreiung als Mahnung begreifen, aber auch als Ansporn, weiterhin für eine bessere, gerechtere und friedlichere Welt einzutreten.

Danke für eure Aufmerksamkeit und eure Unterstützung
Alerta

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