Hindernislauf für Nazis. Erfolgreicher Bass gegen Hass.

Am gestrigen Montag rief das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ zu
einer Demonstration auf. Der Aufzug lief tanzend aus dem Leipziger Süden
in die Innenstadt, wo entschlossener Protest gegen die rechte Melange
geübt wurde.

Dazu erklärt Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk: „Das aktive
Platznehmen war heute erfolgreich, und zwang das rechte Sammelsurium zum
Stop-and-Go und Änderungen der Streckenführung. Die Radikalisierung
dieses Auflaufs schreitet auch weiter voran – Zulauf aus dem Spektrum
der ehemals Partei Neue Stärke, der NPD zuzurechnende Slogans und
natürlich wie immer ein reichsbürgeraffines Fahnenmeer.“

Katrin von „Omas gegen Rechts“ ergänzt: „Der Umgang der Polizei mit den
Versammlungen war zum Teil verstörend. Zu einer Sitzversammlung, die
sich spontan auf dem Dittrichring einfand, wurde die Versammlungsbehörde
gar nicht erst gerufen. Die Polizei übernahm, ohne eine
Ersatzzuständigkeit zu haben (die Operativgruppe des Ordnungsamtes der
Stadt Leipzig war im Dienst), einfach den Job der zuständigen Behörde.
Die sich im Versammlungsrecht wähnenden Teilnehmenden wurden kurzerhand
gekesselt und danach Identitätsfeststellungen unterzogen. Dabei wurden
unverhältnismäßig Schmerzgriffe eingesetzt, obwohl alle erklärten
freiwillig mitzugehen. Wieder traf es überwiegend sehr junge Menschen.
Wir werden uns gegen die erneut erfolgte Kriminalisierung mit
juristischem Beistand wehren!“

„Wir danken allen Antifaschist:innen, die dafür gesorgt haben, den
Widerspruch deutlich zu formulieren und Melena für die bassige
musikalische Begleitung des Aufzuges. Auch kommende Woche werden wir
alle Menschen wieder aufrufen, mit uns gemeinsam der rechten Melange zu
widersprechen. Leipzig bleibt stabil!“, so Rudolph-Kokot abschließend.

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