“Nazis wegbassen”

🗓 Montag, 17.04.
🕠 17:30 Uhr
📍 Herderpark

Leipzigs Clubkultur ist alles, was die Nazis nicht sind und was sie hassen: wir sind progressiv, queer, feministisch, antirassistisch, inklusiv, bunt und haben Einhörner.

Auf unseren Dancefloors vergesellschaften sich Menschen mit unterschiedlichsten Herkünften, vielfältigsten Begehren, ungewöhnlichen Identitäten und gutem Geschmack. Demgegenüber verkörpern AfD, Freie Sachsen und Montagsschwurbelmelange und Co. ein repressives, heteronormatives, antifeministisches und rassistisches Bild von Gesellschaft.

Ihr Ziel ist die völkische Formierung, die Neukonstituierung nationalistisch-homogener Staaten und die Stigmatisierung von allen, die nicht dazugehören sollen. Das Treiben der Montagsspaziergänger:innen, die behaupten es ginge ihnen um Frieden, schließt sich da nahtlos an.

Nicht selten kommen sexistische und antisemitische Beleidigungen aus der Richtung derer, die behaupten für Frieden zu sein und dabei einem autoritären Nationalismus nach russischer Prägung das Wort reden. Die vielfach jüngeren Gegendemonstrant:innen, die aus einem starren Geschlechter- und Rollenkorsett ausbrechen und damit auch den Freiraum, den die Clubkultur geschaffen hat, auf die Straße tragen, erscheint ihnen als verachtenswerte Zumutung.

Geduldet werden bei den Montagsläufer:innen nur diejenigen, die mit dem aggressiven Nationalchauvinismus kein Problem haben. In ihren Reihen laufen organisierte und zum Teil militante Neonazis sowie Reichsbürger. Struktureller Antisemitismus ist der verbindende Code all jener, die meinen erwacht zu sein.

Die Auflösung fester geschlechtlicher Identitäten, die zuallererst in den Freiräumen von Clubs möglich wurde, ist die Gegenvorstellung der Ewiggestrigen und Ausdruck des nach wie vor auch in der Mehrheitsgesellschaft auftretenden Patriarchats, das es auf dem Weg zu einer wirklichen freien Gesellschaft zu überwinden gilt.

Eine tatsächliche emanzipatorische Freiheit von überkommenen Werten, von einengenden Rollen- und Geschlechterbildern in einer Gesellschaft, wo Herkunft keine Rolle mehr spielt, ist der notwendige Gegner des sich auf der Straße formierenden Faschismus.

Die Wiederkehr des europäischen Nationalismus bis hin zum offenen Faschismus, die Versuche Kultur einzuschränken und das Patriarchat mit seinem heteronormativen Rollenbild zu konservieren, ist nicht tanzbar. Und Clubs, die wie Katalysatoren einer gesellschaftlichen Entwicklung sind, die zuerst den Raum geschaffen haben, heteronormative Kackscheiße zu überwinden, bleiben essentiell.

Unsere Party soll ihren Aufmarsch crashen. Wir laden die Leipziger Club- und Feierszene zu Afterhour ein – den Aufmarsch der rechten Wahnmacher wegbassen.

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