Marschiergang? Läuft nicht!

In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich immer wieder Menschen versammelt, um gegen die Corona-Maßnahmen von Land und Bund zu demonstrieren. Diesen Menschen ging es dabei allerdings nie um eine solidarische Bewältigung dieser Gesundheitskrise oder um eine kritische Perspektive auf teils gravierende Grundrechtseingriffe, so wie beispielsweise wir als Aktionsnetzwerk diese immer wieder angeprangert haben.

Vom Frühjahr 2020 an wurden auf den sogenannten „Corona-Protesten“ in Leipzig antisemitische Verschwörungserzählungen verbreitet, wahlweise Deutschland für besetzt erklärt – übrigens eine gängige Erzählung in der Reichsbürger-Bewegung – oder eben völlig problemlos gemeinsam mit Neonazis demonstriert. Dabei waren auch altbekannte Gesichter, die wir doch noch all zu gut von den LEGIDA-Protesten kannten. Diese als einfache bürgerliche Proteste abzutun oder als unzufriedene Bürger*innen zu beschreiben, läuft völlig fehl. Hinter diesen Protesten standen und stehen rechte Akteur*innen, die teils schon lange Zeit unter verschiedensten Labels und zu unterschiedlichen Themen rechte Proteste organisiert haben.

Im mittlerweile fast dritten Jahr der Pandemie sehen wir uns einer nahezu durchgehend radikalisierten Szene gegenüber, die verschiedene gesellschaftliche Milieus verbindet. Diesen Gruppen ist gemein, dass sie ganz offensichtlich demokratische Prozesse und Strukturen ablehnen und teilweise offen Gewalt gegen andere Menschen anwenden oder zumindest tolerieren. Davon betroffen sind vor allem Journalist*innen und antifaschistisch Aktive. Die Polizei hat insbesondere in Sachsen diesen rechten Aufmärschen kaum etwas bis gar nichts entgegenzusetzen. Regelmäßig wurden aber Antifaschist*innen und solidarische Menschen mit Repression und fragwürdigen Ordnungswidrigkeitsmaßnahmen überzogen, wie zuletzt auch Medizin-Studierende in Dresden. Das ist für uns inakzeptabel.

Klare Kante gegen rechte Raumnahme!

Die verschiedenen Gruppen reichen von Esoteriker*innen und Impfgegner*innen, über Verschwörungsgläubige und Antisemit*innen bis hin zu gewaltbereiten rechten Kampfsportlern und Nazi-Hooligans. Wir werden uns den neuerlichen Versuchen rechter Raumnahme und den Aufmärschen auch weiterhin entschieden entgegensetzen!

Für den kommenden Montag ruft die rechts orchestrierte Szene in Leipzig und dem Umland erneut zu Marschiergängen auf. Unser antifaschistischer Einsatz ist erneut gefragt. Dabei wollen wir an die Erfolge der vergangenen Wochen anknüpfen. Schließt euch unserem vielfältigen Protest an: Marschiergang? Läuft nicht!

Versammlungen am 31. Januar 2022:

18:00 Uhr Augustusplatz (Glocke der Demokratie) Kundgebung
dort auch Treffen zur gemeinsamen S-Bahn Anreise nach Markkleeberg

17:30 Uhr Gohlis-Arkaden, Kundgebung „Solidarität statt Egoismus“

17:45 Uhr, Könneritzstraße 22, Kundgebung „Rote Linien nicht überschreiten – gemeinsam durch den Corona-Frust mit Maske und Abstand“

18:00 Uhr Connewitz Kreuz, Raddemo nach Markkleeberg

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Aufruf Marschiergang läuft nicht_31.01.2022

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