Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft kommenden Montag, den 26. April, ab 18:30 Uhr zum Protest gegen die sich nun leider regelmäßig montags treffende sogenannte “Bürgerbewegung Leipzig 2021” auf.
Der letzte Montag mit ca. 125 Teilnehmer:innen unterstrich die rechte Ausrichtung der Bewegung: Teilnehmende mit rechter Szenekleidung, Hooligans mit Kampfhunden und bekannte Gesichter der ehemaligen LEGIDA-Demonstrationen waren vor Ort. Präsent mit einem großen Banner zeigte sich das Bündnis “Freie Sachsen”, welches seit Januar 2021 aktiv ist und rechtspopulistische Gruppen unter der “Kritik” an Corona-Maßnahmen vereint.
Inhaltlich wurde mit Redebeiträgen in alter Manier die Corona-Pandemie geleugnet und Frust kundgetan, dass die Querdenkenbewegung vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Dabei griffen die Redner:innen auf antisemitische Stereotype zurück und implizierten mit dem Motto “Friede, Freiheit und Souveränität”, dass Deutschland von “fremden Mächten gesteuert wird”.
Dazu erklärt Florian Bach von Prisma, IL Leipzig: „Kritik an den Coronamaßnahmen ist richtig und wichtig. Die Ausgangssperre ist ein autoritäres Placebo, eine effektive Pandemiebekämpfung wird zugunsten des Kapitals verschleppt. Wer aber antisemitische Verschwörungsideologien und rechte Narrative verbreitet, dem gehört konsequent widersprochen.”
Die Coronapandemie verstärkt bestehende Probleme und zeigt die Krisenhaftigkeit des derzeitigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems auf: so etwa die europäische Abschottungspolitik mit ihren menschenunwürdigen Geflüchtetenlagern; den Unwillen, die Gesundheit und Rechte von Arbeiter:innen zu schützen und die unhaltbaren Zustände im Gesundheitswesen. Dies gilt es zu kritisieren und für solidarische Wege aus der Pandemie zu streiten.
„Als wären Montage an sich schon nicht lästig genug, sorgt der wöchentliche Auflauf nun auch noch für einen bitteren Start in die Woche. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass sich dort neben Coronaleugner:innen auch Neonazis und rechte Hooligans versammeln und menschenfeindliche, antisemitische und rassistische Inhalte verbreiten. Lasst uns gemeinsam eine linke Perspektive auf die Corona-Pandemie kundtun und nebenbei dem rechten Auflauf einen schlechten Wochenstart bescheren. Dafür wollen wir uns laut und antifaschistisch den Richard-Wagner-Platz nehmen und Widerspruch gegen menschenfeindliche Inhalte leisten!“, so Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk. Wir rufen auf, am kommenden Montag ab 18:30 Uhr auf den Richard-Wagner-Platz zur Gegenkundgebung zu kommen – mit Maske und Abstand – für eine konsequente antifaschistische Praxis und einen solidarischen Weg aus der Krise.
Pressemitteilung: Leipzig, 23. April 2021