PM zu den Vorbereitungen des Protestes gegen Legida am 04.07.16

„re/public – reclaim the streets“

In Leipzig mobilisiert am 4. Juli ein breites Netzwerk zu vielfältigen Aktionen gegen Aufmärsche von zwei rassistischen Gruppierungen: insgesamt acht Anmeldungen ab 18 Uhr.

Für Montag, den 4. Juli 2016 haben sich in Leipzig gleich zwei nationalistische, rassistische und gewaltbereite Gruppierungen angesagt – Legida und Wir lieben Sachsen/Thügida. Auch diesmal werden für diese Aufmärsche viele Straßen gesperrt, und es wird ein massives Polizeiaufgebot aufgefahren, um dem so genannten Volk das Verbreiten von Hass und Hetze zu ermöglichen. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft auf, sich an den zahlreichen und vielfältigen Aktionen zur Rückgewinnung des öffentlichen Raumes für die demokratische Gesellschaft zu beteiligen.

„Auch nach 18 Monaten bleibt es wichtig, diesem menschenverachtenden Treiben zu widersprechen. Das Problem wird sich nicht von alleine lösen. Nur eine starke demokratische Zivilgesellschaft ist in der Lage, die Deutungshoheit zu behalten und das selbst ernannte Volk und deren nationalistischen Anhang ins Abseits zu stellen“, so Carolin Franzke für das Aktionsnetzwerk.

Auf dem Augustusplatz erwartet „Leipzig nimmt Platz“ als Redner_innen unter anderen Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Vertreter_innen des Bündnisses „Aufstehen gegen Rassismus“, die Initiative „Druck! Machen.“ und Aktivist_innen der Besetzung am „Black Triangle“ in Connewitz/Marienbrunn.

Die LINKE Leipzig startet 16:45 Uhr einen Aufzug unter dem Motto „Refugees welcome. Kein Platz für Rassisten!“ nahe des Karl-Liebknecht-Hauses in der Shakespearestraße, welcher auf dem Augustusplatz endet. Am Rabet beginnt 17 Uhr eine Jugenddemo unter dem Motto „Was ist das für 1 Aufzug?“. Auch dieser Aufzug endet auf dem Augustusplatz, wo 18 Uhr die Auftaktkundgebung des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“ startet und anschließend in einem Aufzug über den Ring zum Richard-Wagner-Platz führt. Dieser Demonstration schließt sich die ab 18:15 Uhr am Hauptbahnhof/Westhalle* stattfindende Versammlung „Nationalismus raus aus dem Bahnhof und den Köpfen“ an. Ebenfalls 18 Uhr startet am Alexis-Schumann-Platz eine Fahrraddemo „Fahrrad fahren statt hetzen“, welche über Karl-Liebknecht-Straße, Martin-Luther-Ring, Westplatz und Waldplatz zum Naturkundemuseum führt. Die Gruppe „a monday without you“ trifft sich diesmal 18 Uhr an der Arno-Nitzsche-/Zwickauer Straße zum antifaschistischen Stadtteilrundgang. Eine öffentliche Vorlesung „Antidemagogie“ veranstaltet die Evangelische Studierendengemeinde ab 18:30 Uhr am Naturkundemuseum. Auf dem Richard-Wagner-Platz ist vom Erich-Zeigner-Haus e. V. ab 19 Uhr ein interrelligiöses Treffen unter dem Motto „Vielfalt leben – Einfalt die kalte Schulter zeigen“ geplant, welches zu später Stunde gemeinsam das Ende des Fastenmonats Ramadan begeht.

„Es ist die Aufgabe jeder und jedes Einzelnen, durch sein Handeln mit zu entscheiden, welches Gesicht die Stadt haben soll, in der wir leben. Denn diese Gesellschaft bilden wir alle und jede/-r Einzelne trägt dafür die Verantwortung. Leipzig soll für Vielfalt und Weltoffenheit einstehen. Wir laden euch ein, dies in aller Öffentlichkeit zu zeigen“, so Franzke abschließend.

Pressemitteilung: Leipzig, den 1. Juli 2016

*) Der Text der Pressemitteilung wurde wegen eines Rechtsstreits nach dessen Veröffentlichung abgeändert.

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