Am kommenden Montag will abermals „das kleinste Volk der Welt“ – besser bekannt als Legida – in Leipzig aufmarschieren, um platte menschenverachtende Parolen zu rufen und Hass zu schüren. Obwohl Legida bislang jedes Mal weniger Teilnehmer_innen mobilisieren konnte und offensichtlich nur noch von Hools und Neonazis getragen wird, bleibt der Widerstand wichtig. Das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz ruft dazu auf, sich ab 18 Uhr am satirischen Protest von „Legida – Das Original“ auf dem Augustusplatz zu beteiligen.
Zudem wird es ab 17:30 Uhr unter dem Titel „Warm Up – Rassistischen Aufmärschen offensiv entgegentreten! Grenzen auf für alle! Refugees Welcome! Kein Mensch ist illegal!“ eine Demonstration von Refugees Welcome vom Südplatz in Richtung Augustusplatz geben. Hinzu treten die Veranstaltung der Kirchen und die Veranstaltung des Erich-Zeigner-Hauses auf dem Nikolaikirchhof ab 16 Uhr.
Erstmalig setzen sich auch die Bewohner_innen des grafischen Viertels zur Wehr, die beim letzten Mal den menschenverachtenden Aufzug der Legida direkt vor ihrer Haustür ertragen mussten. Diese rufen zu einer Kundgebung zwischen 18:30 und 21:30 Uhr in der Salomon-/Kreuzstraße auf, um ein Zeichen gegen Hass und Rassismus zu setzen.
Am vergangenen Montag hatten Legida-Verantwortliche auf ihrem eigenen Video zugegeben, dass deutlich mehr als 100 Nazis an den Demonstrationen teilnahmen. Darunter Alexander Kurth, ehemals NPD, nunmehr mit dem Aufbau der Splitterpartei „Die Rechte“ beschäftigt, und die Kameradschaft Halle/Saale, erkennbar am eigenen Banner. Wie auch in den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Provokationen durch Legida, dokumentiert auch durch die Pressemitteilung der Polizei.
„Auch wenn inzwischen deutlich geworden ist, dass Einstellungsmuster der Ungleichwertigkeit und Rassismus in Leipzig nicht unwidersprochen bleiben und die Menschen, die für Demokratie und Weltoffenheit stehen, deutlich in der Überzahl sind, bleibt der Protest gegen Rassisten wichtig“, erklärt Friis Neubert von Leipzig nimmt Platz.