PM, 18.7. Aufruf gegen Nazi-Kundgebung am 20.8.11 unterstützen / Kreative Aktionsideen gefragt

Für den 20.8.2011 hat die sächsische NPD eine Kundgebung auf dem Vorplatz des Völkerschlachtdenkmals angemeldet. In diesem Rahmen sollen zwischen 11 und 22 Uhr Redner sowohl von der NPD als auch aus dem Spektrum der neonationalsozialistischen „Freien Kräfte“ auftreten.

Darunter u.a. der Vorsitzende der sächsischen NPD und der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Holger Apfel, sowie Maik Scheffler, der als wichtige Schnittstelle zwischen der rechten Partei und der freien Kameradschaftszene gilt. Nicht zuletzt ist auch Sebastian Schmidtke aus Berlin als Redner angekündigt. Schmidtke ist stellvertretender Vorsitzender der NPD Berlin und wird als Bindeglied zur gewalttätigen Naziszene betrachtet. Ein von ihm unter dem Motto „Wahrheit macht frei“angemeldeter Aufmarsch in Berlin-Kreuzberg endete am 14. Mai diesen Jahres darin, dass die teilnehmenden Nazis Menschen, die gegen den Aufmarsch protestierten, und insbesondere MigrantInnen gewaltsam angriffen.

Auch musikalische Einlagen sollen am 20.8.2011 am Völkerschlachtdenkmal dargeboten werden: angekündigt sind der Nazi-Liedermacher und ehemalige NPD-Bundespräsidentenkandidat Frank Rennicke und mehrere Rechtsrockbands. Die Naziveranstaltung fungiert als erste Veranstaltung der Anfang Juli gestarteten NPD-Kampagne „Raus aus dem Euro“. Mehr als 500 Nazi-AnhängerInnen sind an diesem Tag zu erwarten.

„Wir positionieren uns klar gegen die menschenverachtende und nationalistische Ideologie der Neonazis. Die Anti-EU-Kampagne, in deren Rahmen die Kundgebung am Völkerschlachtdenkmal stattfindet, schürt Ressentiments gegen andere Staaten und verkennt damit dass die Schuldenkrise keine Angelegenheit von einzelnen Staaten ist, sondern ein weltweites, grenzüberschreitendes Problem. Die Lösung der Nazis heißt in alter Manier: zurück zur „Volksgemeinschaft“. Wir setzen dem den Anspruch grenzüberschreitender Solidarität und sozialer Gerechtigkeit entgegen.“ so Juliane Nagel, Pressesprecherin des Aktionsnetzwerkes „Leipzig nimmt Platz“.

Das Aktionsnetzwerk, das in den vergangenen Jahren erfolgreich gegen die Aufmärsche der „Nationalen Sozialisten“ in Leipzig mobilisierte, ruft dazu auf, sich den Nazis am 20.8.2011 zu widersetzen.

„Wir werden den Neonazis den Weg versperren. Wir sind überzeugt, dass Menschen auch 2011 bereit sind, den nationalistischen und antidemokratischen Aufmarsch mit gewaltfreien und entschiedenen Widersetz-Aktionen zu verhindern.“ heißt es im Aufruf, der auf der Internetseite des Aktionsnetzwerkes www.leipzig-nimmt-platz.de online unterzeichnet werden kann.

„Offensichtlich haben die Nazis die Form einer stationären Versammlung gewählt, weil sie Angst haben, dass ein Demonstrationszug durch Proteste verhindert wird, wie es in Leipzig im Oktober 2009 oder auch in Dresden im Februar 2010 und 2011 der Fall war. Das Aktionsnetzwerk zeigt sich jedoch entschlossen, auch die Kundgebung zu verunmöglichen – gewaltfrei und entschlossen. Zudem werden wir das Gebiet um das Völkerschlachtdenkmal am 20.8.2011 mit vielfältigen, kreativen und Aktionen ausfüllen. Geplant ist unter anderem ein Konzert im Park gegenüber des Völkerschlachtdenkmals.“, so Juliane Nagel.

Das Aktionsnetzwerk ruft in diesem Zusammenhang dazu auf, eigene Aktionsideen zu entwickeln. Vom Grillen im Park bis hin zu kulturellen Einlagen – wichtig ist ein vielfältiges Repertoire an Aktivitäten, mit denen den Nazis ihre Kundgebung an diesem Tag vermiest werden kann.

4 Gedanken zu „PM, 18.7. Aufruf gegen Nazi-Kundgebung am 20.8.11 unterstützen / Kreative Aktionsideen gefragt“

  1. “Der Ratlosigkeit der führenden deutschen Kreise steht die Hoffnungslosigkeit der breiten Massen gegenüber. Die Regierung, die Parteien, die Wissenschaftler, voran die Professoren, sind am Ende ihres Lateins, das offenbar nie etwas anderes als Schwindel gewesen ist.
    Die Wirtschaftsordnung, die Gesellschaftsordnung, der Staat sind, das sieht man jetzt endlich ein, auf dem Geldwesen, auf der Währung aufgebaut. Mit der Währung steht und fällt der Staat, und zwar nicht nur der Staat, wie ihn die herrschende Schicht zu Herrschaftszwecken errichtet hat, sondern der Staat schlechthin, der Staat der Bürokraten, der Sozialisten, sogar der “Staat” der Anarchisten. Denn mit dem Sturz der Währung hört jedes höhere Gesellschaftsleben einfach auf, und wir fallen in die Barbarei zurück, wo es keinen Streit um Staatsformen gibt.
    …Wenn wir unfähig bleiben, die Aufgabe, die uns gestellt wurde, zu lösen, so werden wir Stück um Stück unserer staatlichen Selbständigkeit verlieren; die Empörungen und Verzweiflungstaten, die nicht ausbleiben können, werden immer größere Kreise umfassen und immer größere Opfer verlangen, die Hungerrevolten werden kein Ende mehr nehmen, die Regierung wird von links nach rechts und von rechts nach links pendeln, und jeder Pendelschlag wird nur die Verwirrung, die Hilf- und Ratlosigkeit vermehren…”

    Wer dieses Zitat nicht kennt, kann es 1:1 auf die Gegenwart übertragen. Tatsächlich stammt es aus dem Jahr 1930, verfasst vom bedeutendsten Ökonomen der Neuzeit, der bis heute unverstanden blieb, obwohl die von ihm beschriebene Natürliche Wirtschaftsordnung, die nicht nur alle ökonomischen, sondern auch alle philosophischen Halbwahrheiten ad absurdum führt, nach eigener Aussage “nur aus einer Reihe banalster Selbstverständlichkeiten besteht”. Das gilt in technischer Hinsicht, jedoch ist die Verwirklichung der idealen Makroökonomie eine Frage der Überwindung der Religion: eine künstliche Programmierung des kollektiv Unbewussten, die es der halbwegs zivilisierten Menschheit seit jeher unmöglich macht, zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus zu unterscheiden. Nur ein außergewöhnliches Genie wie Silvio Gesell konnte die einzige Möglichkeit des zivilisierten Zusammenlebens verstehen, ohne die Religion verstanden zu haben!

    Um die größte anzunehmende Katastrophe der Weltkulturgeschichte (globale Liquiditätsfalle nach J. M. Keynes, klassisch: Armageddon), die von den “Verantwortlichen” noch gar nicht gesehen wird, abzuwenden und den eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation einzuleiten, muss der “Normalbürger” zuerst einen elementaren Erkenntnisprozess, die “Auferstehung”, durchlaufen, die ihn sprichwörtlich über den Rand der Welt katapultiert, wie bildlich dargestellt im bisher größten Mysterium der modernen Kunst: der “Flug durch das Sternentor” des Astronauten David Bowman in “2001: Odyssee im Weltraum”. Aber wie schon Jesus von Nazareth sagte: “Fürchtet euch nicht!”

    Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert:
    http://www.deweles.de/willkommen.html

  2. Denk mal, es wäre wieder Völkerschlacht …..

    …. und vom Monarchenhügel erklänge liebliche Musik, auf dem Feld der Auseinandersetzung tummelten sich Unmengen friedlicher Leipziger, auf das kein Platz mehr wäre, das Schwert zu ziehen oder die Muskete zu laden, geschweige abzufeuern. Die friedlichen Klänge von den Kommandohöhen und das herzliche Lächeln der unfreiwilligen Gastgeber dieses Zusammentreffens der streitbaren Gegensätze ergäben eine Begebenheit, die ihre Zeichen wieder in die Weltgeschichte schreiben würde.

    Leipzig 2011, ein Sommermärchen?

    Die Wählervereinigung Leipzig (WVL) e.V. ruft am 20.08.2011 zum Massenpicknick vor dem Völkerschlachtdenkmal auf. “Wir bereiten den Tisch im Angesicht unserer braunen Feinde.” (nach Psalm 23)
    Egal ob man hart- oder weichgekochte Eier mag, ob frisch geerntetes Obst aus dem eigenen Garten oder das schon länger liegende konservierte aus dem Supermarkt bevorzugt, es ist wichtig das wir gemeinsam und in großer Zahl die von jedem mitgebrachten Speisen verfrühstücken und auch wirklich jeder etwas abbekommt.

    Wir brauchen keine Waffen für “unsere Völkerschlacht”.

    Karsten Kietz [WVL]

    Die Wählervereinigung Leipzig unterstützt die Kampagne „Leipzig nimmt Platz“

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