Veranstaltungsreihe des Aktionsnetzwerkes Leipzig nimmt Platz

(Nach dem) Extremismus? Demokratie, ziviler Ungehorsam, Rassismus. Veranstaltungsreihe vom November 2010 bis Januar 2011

Veranstaltungsreihe 2010/2011

Die Vortrags- und Seminarreihe setzt sich mit verschiedenen gesellschafts- und kommunalpolitischen Fragen auseinander: So wird am Beispiel Leipzigs diskutiert, was Demokratie in einer Stadtgesellschaft bedeutet und wie diese Gesellschaft demokratisch(er) gestaltet werden kann. Und das „von jung an“! Außerdem möchten wir fragen, ob „Ziviler Ungehorsam“ ein politisch erlaubtes Mittel der Auseinandersetzung ist. Oder ist der Widerspruch zwischen „legal“ und „legitim“ im Kontext der Debatte um „Zivilen Ungehorsam“ unauflösbar?

Außerdem betrachten wir kritisch die Verwendung des Begriffs „politischer Extremismus“ in Medien und Politik sowie seiner Folgen für das (politische) Handeln in der Stadtgesellschaft. Nicht zuletzt wollen wir uns der Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus und institutioneller Diskriminierung stellen. Wir freuen uns über eine breite und kontroverse Debatte und laden Sie und Euch dazu recht herzlich ein!

Die Veranstaltungsreihe findet zwischen November 2010 und Januar 2011 in Leipzig statt.

Die Themen in Einzelnen:

1. Ziviler Ungehorsam. Einfach mal auf das Gewissen hören
Termin: 25.11.2010, 19 Uhr

Ort: Kulturcafé Knicklicht, Dresdner Straße 79

Referent_innen: Ellen Thümmler, Politikwissenschaftlerin, TU Chemnitz; Markus Wutzler, Aktivist
Moderation: Jule Nagel (Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz)

In immer mehr Städten werden Nazi-Aufmärsche verhindert, GegnerInnen von Stuttgart21 blockieren die Baustelle, Tausende widersetzen sich Atommüll-Transporten. Ziviler Ungehorsam ist hoch aktuell. Doch was ist das eigentlich? Wie verträgt sich dieses Mittel mit dem demokratischen Rechtsstaat? Und warum übertreten AktivistInnen Gesetze? Zwei Vorträge gehen theoretischen Ansätzen und praktischen Erfahrungen nach. Danach ist Zeit für Fragen und Diskussion

2. Die Grundlage der Demokratie: Beteiligung von jung an! Notwendigkeit von Beteiligung und die Bekämpfung von Adultismu

Termin: Tagesseminar: 11.12.2010, 10-18 Uhr

Seminarleitung: Manuela Ritz, Antirassismustrainer im im Bereich Adultismus, Empowerment für Menschen mit Rassismuserfahrungen und Interkulturelle Kompetenz- und Qualitätsentwicklung

Ort: Helmholtz-Club, Helmholtz-Str. 4-6

Adultismus ist den Wenigsten bekannt, jedoch sind sicher schon alle Menschen im Laufe ihres Lebens mit ihm in Berührung gekommen. Wenn jemand jüngere Menschen aufgrund ihres Alters diskriminiert nennt man diese Form der Herabsetzung „Adultismus“. Sie ist so allgegenwärtig und so verinnerlicht, dass die Benachteiligung und Unterdrückung von Jüngeren gar nicht als solche erscheint. Seminarziel ist daher, in unserer Gesellschaft adultistische Verhaltensweisen und Haltungen zu analysieren, wahrzunehmen und Mut zu machen, gegen diese alltägliche Diskriminierungsform anzugehen.

Ameldung bitte bis zum 30.11.10 unter:

3. Unsichtbarer Rassismus? Institutioneller und Alltagsrassismus in Leipzig

Termin: 13.Januar 2011, 19 Uhr

Diskutant_innen: Dr. Jochen Kleres (Universität Leipzig), Anja Treichel (IAF Leipzig), N.N. (Antidiskriminierungsbüro Sachsen)

Ort: Kulturcafé Knicklicht, Dresdner Straße 79

Wie oft finden rassistische Vorfälle im Alltag statt? Nur wenn die Zeitung darüber berichtet? Wenn Neonazis demonstrieren? Wenn Migrant_innen angegriffen werden? Oder doch noch viel öfter?

Ziel der Veranstaltung ist es, Betroffenen und anderen Expert_innen einen Raum zur Diskussion über Rassismus zu ermöglichen. Wissenschaftliche Erkenntnisse und persönlichen Erfahrungen sollen darin gemeinsam debattiert und ausgetauscht werden. Dadurch können beide Perspektiven voneinander profitieren, um institutionellen und Alltagsrassismus besser zu verstehen. Auf dieser Grundlage kann auch über sinnvolle Gegenstrategien gesprochen werden.

4. Alles extrem normal? Analyse und Kritik des Extremismusansatzes in kommunalpolitischer Perspektive

Termin: voraussichtlich im Januar 2011

Diskutant_innen: N. N.

Die Begrifflichkeit des „Extremismus“ ist aus dem täglichen öffentlichen Debatten kaum mehr weg zu denken. Doch was meint diese Formulierung im konkreten, kommunalpolitischen Kontext? Beispielsweise werden Politische Gegner aus dem legitimen Kreis der Demokratie ausgeschlossen und bestimmtes Engagement kriminalisiert. Diese Veranstaltung soll kritisch hinterfragen, welches gesellschaftliche Bild durch den „Extremismus“ hergestellt wird und nach Alternativen jenseits dieses Begriffes suchen.

veranstaltet in Kooperation mit Engagierte Wissenschaft e.V. , Herbert-Wehner-Bildungswerk
finanziell unterstützt durch Daniel Kolbe, MdB und Holger Mann, MdL


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