PM 6.10.2010

Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz ruft für den 16.10.2010 ab 10 Uhr zu kreativen, gewaltfreien und entschiedenen Widersetzaktionen auf und schreibt Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig

In 10 Tagen wollen Neonazis vier Aufmärsche in Leipzig durchführen. Diese „Stermarsch-Strategie“ gilt als Testlauf für den kommenden Großaufmarsch aus Anlass des Jahrestages der Bombardierung Dresdens im Februar 1945. Dieser konnte im laufenden Jahr durch gewaltfreie zivilgesellschaftliche Blockaden verhindert werden. Mit der Anmeldung mehrerer Demonstrationen wollen die Neonazis Proteste und auch die Polizeistrategie erschweren.

Über 500 Menschen unterstützen inzwischen den Aufruf zu gewaltfreien, entschiedenen Widersetzaktionen gegen die Neonaziaufmärsche mit ihrem Namen, weit über 1.000 Menschen haben sich der facebook-Kampagne angeschlossen.
„Wir appellieren insbesondere an die Menschen in Leipzig am 16.10. nicht wegzuschauen, sondern den öffentlichen Raum mit Aktionen des zivilen Ungehorsams zu füllen, und die Menschenwürde und demokratische Grundwerte zu verteidigen!“, erklären Juliane Nagel und Gunnar Georgi, PressesprecherInnen des Aktionsnetzwerkes.

Das Aktionsnetzwerk ruft deshalb dazu auf, sich am 16.10. ab 10 Uhr in den Stadtteilen zu versammeln, in denen die Neonazidemonstrationen starten sollen. In der Nähe dieser Startpunkte wird es Infopunkte des Aktionsnetzwerkes geben. Genauere Informationen über die Aktionskoordination finden sich in Kürze auf auf der Internetpräsenz des Aktionsnetzwerkes www.leipzig-nimmt-platz.de.

„In ihren Aufrufen propagieren die Nazis die Errichtung einer Volksgemeinschaft, in der weder Menschen mit Migrationshintergrund, individuelle Lebensentwürfe oder demokratische Prozesse einen Platz haben. Diese Vorstellungen verdienen klaren Widerspruch, vor allem auch von den RepräsentantInnen dieser Stadt!“, so Georgi und Nagel weiter. Das Aktionsnetzwerk hat sich darum unter anderem an den Oberbürgermeister der Stadt gewendet, um diesen zu bewegen sich öffentlich positionieren und darüber hinaus aktiv an den Protesten am 16.10.2010 mitwirken.

Am 9.10. wird das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz ab 11:00 Uhr auf dem Markt der Demokratie (Standort Naschmarkt) mit einem Informationsstand zu den geplanten Neonaziaufmärschen präsent sein. In diesem Rahmen sind weitere Aktionen geplant, um noch mehr Menschen dazu zu bewegen sich gegen menschenverachtende Ideologien zu engagieren.

Eine weitere Informationsveranstaltung des Aktionsnetzwerkes findet am Montag, 11.10.2010, 19 Uhr im Seminarraum 3 der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität, Grimmaische Str. 12 statt. Für den 13.10.2010 ist ab 17 Uhr im Westwerk auf der Karl-Heine-Straße ein Aktionstraining geplant. Am 12.10.2010 lädt das Evangelische Studienhaus Leipzig zu einem Vortrag „Neue Jugend – alter Hass. Autonome Nationalisten und rechtsextreme Jugendkultur“ ein.

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